Bleeding Through - The Truth


Review

Stil (Spielzeit): Metalcore der düsteren Art (42:52)

Label/Vertrieb (VÖ): Trustkill/Roadrunner Records

Bewertung: Geschmacksicheres Gemetzel (8/10)

Link: www.bleedingthrough.comwww.roadrunnerrecords.de

 
BLEEDING THROUGH, die schwarz gekleideten Damen und Herren aus Orange County, sind zurück mit ihrer vierten Aggressionsorgie: „The Truth“. Und um die Wahrheit zu sagen, sie reißen dir auch diesmal stilvoll den Kopf ab!  Eins vorneweg, die in der Info abgedroschene Floskel „noch härter und schneller“ kann bei der extrem hohen Intensität der Vorgänger gar nicht stimmen. Doch auch auf „The Truth“ klingt der mit Black- und Death-Metal-Flair veredelte Metalcore mal wieder so hasserfüllt wie ein ausgerissenes Herz, auf dem wie wild herumgetrampelt wird. Die Unterschiede zu den exquisiten Vorgängern stecken im Detail. BLEEDING THROUGH haben ihren eigenen Sound weiter verfeinert, was vor allem auf Keyboarderin Marta zurückzuführen ist. Ihre Horror-esken Klangflächen untermalen die 12 Songs wesentlich effektiver und filigraner als zuvor. Das ekelig derb und böse klingende Organ von Sänger Brendan setzt noch mehr Akzente mit (un)überraschend oft clean gesungen Refrains, die clever in die Songs eingefügt wurden (Anspieltipps: „For Love And Falling“, „Kill To Believe“). Die gesteigerte Melodik bringt es mit sich, dass die Songs schneller auf den Punkt kommen und abwechslungsreicher aus den Boxen donnern. Doch keine Angst, an bissigen Metzel-Riffs, schweren Grooves, ultrafiesen Breakdowns, geschickt eingesetzten Blastbeats und geilen Tempowechselns mangelt es trotzdem nicht.  Dass BLEEDING THROUGH nicht nur trendy aussehen sondern auch verdammt zeitgemäß klingen, ist gar nicht zu leugnen – für einen Platz in der kommerziellen Garde der Metalcore-Acts ist der Großteil des Materials jedoch noch immer zu wild, ungestüm und breaklastig. Gut so! Einzig allein an den von Produzent Rob Caggiano verpassten rohen Sound muss man sich gewöhnen. Seine Arbeit gefiel mir schon auf dem letzten Album von The Agony Scene nicht. Einen weiteren Minuspunkt gibt es für die unnötige und etwas peinliche Ballade „Line In The Sand“ – Brandan ist eben doch kein Sänger im klassischen Sinne. Auch das langweilige Instrumental zum Abschluss hätte man sich sparen können – so was kann bringen, wenn man wirklich etwas zu zeigen hat. Abgesehen von diesen Schönheitsfehlern, steht „The Truth“ den vorangegangen Killer-Alben „This Is Love, This Is Murderous“ und „Portrait Of A Godess“ in nichts nach. Ich liebe es!