Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Musikveröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
„Nagual" heißt das Album, Own ist der Name der Band. Geboten werden auf der Scheibe sechs Tracks, auf denen die fünf Nürnberger zwar ganz ordentlich rocken, die in der CD-Info ausgewiesenen Vergleichsbands jedoch zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd streifen.
„Äääh jaaaa..." - Mit diesem kurzen „Satz" ist ziemlich genau wiedergegeben, was mir nach dem ersten Durchlauf von „Red Universe" durch den Kopf ging. Death-Metal wechselt sich mit Thrash und Grind ab, bluesige Bassläufe treffen auf Geknüppel und Cangas, Bongos und Glocken; Sprechgesang ist ebenso dabei wie mehrstimmige Gesänge, black-metal-artiges Gekreische oder Death-Gerülpse ... – die Ingredienzien der dreizehn Songs ließen sich noch erweitern, für eine anfängliche Totalverwirrung sollte dieser Ausschnitt dennoch ausreichen.
„Garish" beschreibt im Englischen Farben oder Gerüche und bedeutet „grell", „schreiend" oder „aufdringlich". Im Zusammenhang mit dem Album der gleichnamigen österreichischen Band lassen sich diese Adjektive jedoch nur schwerlich gebrauchen. Poppig, manchmal jazzig und meistens relaxt klingt die Musik des Quintetts, an dessen deutschen (und dialektfreien) Texten sich eher die Geister scheiden werden als an der Musik selbst.
Wer von Crazy Town andere Musik erwartet als Hip-Hop-Metal-Pop, der wird enttäuscht sein. Fans des ersten Albums der Band mit den zwei Frontmännern hingegen werden wunderbar mit den Songs von "Darkhorse" (Sony) leben können.
Was hat Audioslave, was andere Bands nicht haben? Erstens: Chris Cornell, den ehemaligen Sänger und Gitarristen der aufgelösten Grungeband Soundgarden. Zweitens: Alle ehemaligen Instrumentalisten der Crossover-Heroen Rage Against The Machine. Drittens: Rick Rubin, als Top-Produzent Garant für besten Sound. Viertens: Das phantastische Album "Audioslave" (Sony).
Atmosphärisch kühl und distanziert klingt das neue Paradise Lost Album "Symbol Of Life" (BMG) beim ersten Durchlauf. So richtig gewöhnt hat man sich als Anhänger der früheren Werke noch nicht an die elektronischen Effekte und Synthie-Loops, die erst seit "Host" Einzug in die vormals düsteren, gitarrenorientierten Songs erhalten haben.
"Underneath The Surface" (Rebelution Entertainment) nennt sich das erste Album der Schweden PRIMEsth. Das eher die Zunge verknotende als sinnvoll erscheinende Kürzel steht für Stockholm, doch blicken wir gemäß Titel unter die Oberfläche:
Es gibt kaum einen schöneren Weg, als emotionale Rockmusik auf einer akustischen Gitarre zu schreiben. Lässt man sich dabei von der Wildheit des Meeres und der mythischen Verträumtheit des schottischen Berglandes beeinflussen, muss ein Album wie "The Remote Part" (EMI) dabei herauskommen.