Redemption - The Origins Of Ruin



 redemption300



Stil (Spielzeit): Prog-Metal (57:17 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut Music/SPV (30.03.2007)

Bewertung: Druckvoll, dynamisch, stimmig (9/10)

Link: http://www.redemptionweb.com
http://www.myspace.com/thebandredemption

 
Ray Alder goes Metal. So geschehen beim 2005er Output von REDEMPTION, als der FATES WARNING-Ausnahmesänger auf eigenen Wunsch zu der, im Jahre 2000 gegründeten, Formation aus Los Angeles stieß. „The Fullness Of Time“, welches 2005 veröffentlich wurde, wirbelte in der Presselandschaft ordentlich Staub auf und sahnte reihenweise gute Kritiken ab und mit „The Origins Of Ruin“ wird den 5 Kaliforniern wohl auch ähnliches gelingen.

Denn „The Origins Of Ruin“ ist ein vielschichtiges und genreübergreifendes Album der oberen Prog-Klasse geworden und Fans des Prog-Metal werden bekommen, was sie wollen – die außergewöhnliche Songlänge des Prog und die unterschiedlichen Zählzeiten, Triolen gegen Duolen. Aber auch Fans anderer Musikrichtungen werden sich nicht enttäuscht sehen. Für den Bereich Melodic-Metal halten REDEMPTION packende Refrains und greifende Harmonien bereit, für den Power-Metaller sind hohes Tempo und reichlicher Double-Bass-Einsatz vorgesehen.

Bereits beim Opener „The Suffocating Silence“ wird gezeigt, wohin die Reise geht. REDEMPTION haben eine Vorliebe für komplexe, interessante Songstrukturen. Ohne Vorwarnung frickeln sich die Gitarren durch ein kurzes Intro, um dann in einem harten Metalriff, rhythmischem Drumming und Ray Alders weichen, melancholischen und einprägsamen Gesang zu münden. Kompositorisch hielt, wie beim Vorgänger, wieder Keyboarder und Gitarrist Nicolas van Dyk, seines Zeichens langjähriger Freund von Ray Alder, die Zügel in der Hand und hat sehr gute Arbeit geleistet. Ray Alders Gesang lässt nicht die gesamte Instrumentalsektion verblassen sondern reiht sich unheimlich gut in die Reihen melodischen Gitarrenriffs, verspielten Keyboard- und treibenden Drumparts ein. Melodische Parts werden mit progtypischen Percussioneinsätzen und harten Gitarrenriffs kombiniert und durch durchaus moshbare Bridges miteinander verwoben. Vom kompositionstechnischen Standpunkt gefällt mir außerdem sehr gut, dass sich der, in Prog-Kreisen weitverbreitete, Solofetisch in Grenzen hält. REDEMPTION besteht aus versierten Musiker, die auch gerne zeigen, was sie können, aber dennoch schweifen sie nicht vom Grundthema des Songs ab. 

Durch die komplexen Arrangements verlangen REDEMPTION dem geneigten Hörer schon ein bisschen Geduld ab. „The Origins Of Ruin“ erschließt sich dem einem keinesfalls beim ersten Durchlauf, man muss schon die Muße haben, und sich in dieses Album, welches im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern kein Konzeptalbum ist, reinhören. Alles in Allem bieten REDEMPTION auf „The Origins Of Ruin“, welches genau wie der Vorgänger „The Fullness Of Time“ von Tommy Newton (Victory) produziert wurde, neun dynamische Songs in erträglicher Länge mit einer Gesamtspielzeit von etwas weniger als einer Stunde, die sich, laut Mastermind Nicolas van Dyk, allesamt mit Dingen auseinander setzen, die das Menschsein ausmachen. 

Fans von DREAM THEATER, FATES WARNING und SYMPHONY X können beim Kauf dieses Albums sicherlich wenig falsch machen und wer sich auch sonst dem Prog nicht abgeneigt fühlt, kann ja ein Ohr riskieren.

Anspieltips: „The Suffocating Silence”, “Memory”, “Blind My Eyes”