Run, Forever - The Devil, And Death, And Me

run_forever

Stil/Spielzeit:
 emotionaler Punkrock (34:20) 
Label/Vertrieb (VÖ): Solidarity Recordings (21:12.10)
Bewertung: 7,5 / 10


Link: MySpace

Na, wenn das kein Zufall ist: das erste, was mir beim Durchhören von „THE DEVIL, AND DEATH, AND ME“ einfällt, ist Conor Oberst von BRIGHT EYES. Vor allem von der „Lifted…“-Platte her gesehen. Und wie sollte es auch anders sein, es findet sich ein Song Namens „Lifted“ am Ende dieses Debütalbums. Trotzdem werfe ich RUN, FOREVER hier kein Kopistentum vor – schließlich hat der junge Herr nun mal so eine Stimme…

Wer jetzt allerdings denkt, RUN, FOREVER wären weinerlicher Emo, liegt falsch. Vielmehr sind sie Punkrock mit einem Schuss Emo. Aber weniger wie „Emo“ auf MySpace, sondern eigentlich eher wie „Punkrock“ auf FatWreck. Vor allem der Gitarrensound erinnert mich sehr daran. Nicht zu hart und die Songs sind sehr nachvollziehbar, aber vor allem vom Gesang bestimmt. Und da schafft es Anthony Heubel, dass man an seinen Lippen hängt, wenn er über den Tod, Religion und andere Themen singt. Immer mit einem großen Schuss Melancholie, aber nie depressiv.

Sogar zwei Akustik-Stücke sind hier zu finden, bei dem eines vor allem durch sehr geile Gitarrenpickings und das andere durch unfassbare Nähe zu BRIGHT EYES auffällt. Selbst die Art, wie er die Texte präsentiert erinnert, mich an Conor Oberst – nur dass es mich nicht wie andere Plagiate stört. Aber das mag eben auch daran liegen, dass RUN, FOREVER hier weder versuchen, BRIGHT EYES noch die DESAPARECIDOS nachzuahmen. Vielmehr fallen mir da AGAINST ME! ein, da hier immer eine kleine Priese Folk, Blues, American oder was auch immer mitschwingt.

Außerdem sind die beiden Herren und die Dame vor allem eines: authentisch! Da klingt nichts überproduziert und man merkt, dass hier jemand Songs schreiben kann. Die meisten Stücke würden vermutlich auch ohne Probleme auf einer Akustikgitarre funktionieren und triefen eben nun mal vor Herzblut. Punkrock und Melancholie gehen auch dann Hand in Hand, wenn man sich nicht am Hardcore bedient. Schönes Teil!