A Day To Remember - For Those Who Have Heart Tipp


Stil (Spielzeit): Screamo / Poppunk und jede Menge Breakdowns (42:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (16.02.07)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/adaytoremember
http://www.adtrrock.com/
Oh man, habe ich lange auf dieses Album gewartet. Mit „And Their Name Was Treason“ legten sie vor einiger Zeit ein Album vor, mit dem ich sowohl die Punkrocker als auch die Mosher in meinem Freundeskreis an einen gemeinsamen Tisch bekommen konnte. Hier traf Poppunk auf Emo und etwas Hardcore mit jeder Menge Breakdowns. Und auch wenn einige der Highlights dieser Platte von der Neuen so nicht wiederholt werden, wissen ADTR wieder zu überzeugen.
Denn obwohl der Herr auf dem Cover (der anscheinend einen warmen Empfang vorbereitet) seine Hinterbacken ein wenig zusammen kneift, scheint dem Album von vorne bis hinten die Sonne aus der selben Gegend. Auch die Breakdowns, die um einiges zahlreicher geworden sind, ändern nichts daran, dass „For Those Who Have Heart“ ein unglaubliches Gute-Laune-Album geworden ist. Sicher kann man ihnen vorwerfen, dass sie sich zwischen alle Stühle setzen, den zur Zeit angesagten Sound vollkommen auf Pop polieren und so dermaßen zuckersüß sind und mit den Breakdowns und dem Wechsel zwischen cleanen und Hardcorevocals lediglich eine weitere Käuferschicht ansprechen wollen – aber ehrlich gesagt kann das den Amis, die seit neuestem auf VICTORY sind, ziemlich egal sein, da sie a) ein großartiges Sommeralbum eingespielt haben und b) mit Sicherheit jede Menge Leute damit erreichen werden. Also wenn so poppige Bands wie HAWTHORNE HEIGHTS in den USA so abgefeiert werden, dann sollten sich eigentlich alle großen Türen für ADTR öffnen.
Ich persönlich finde es nur schade, dass es diesmal keine so genialen Vocalarrangements wie auf dem Vorgänger-Album gibt. Damit ließen sie damals sogar flüchtig in Richtung TAKING BACK SUNDAY denken. Aber nun gut, das waren ja auch nur zwei Songs oder so, die diese Merkmale aufwiesen. Dafür wurde wie erwähnt eben der Breakdown-Faktor ordentlich nach oben geschraubt. Auch die Produktion ist nochmal etwas perfekter – nahe an der Grenze zum Pop, aber trotzdem ordentlich mit Wumms. Auch der „Popsong“ des Albums ist wieder dabei. Diesmal ist es mit „The Price We Pay“ ein großteils durch das Klavier bestimmte Stück, in dem lediglich zwei Zeilen Text wiederholt werden. Und auch wenn das Stück Charme und Charakter hat, reicht es nicht ganz an „You Had Me At Hello“ vom Vorgänger heran. Trotzdem eine willkommene Auflockerung innerhalb der Platte, da sie zwar sehr gute Songs schreiben aber nicht unbedingt „unvorhersehbare“ Wendung innerhalb ihrer Songs als Markenzeichen vor sich her tragen.
Auch wenn für mich leider die zwei-drei entscheidenden Überhits vom Vorgängeralbum fehlen, ist „For Those Who Have Heart“ eine Platte geworden, der ich jetzt schon mal einen langfristigen Platz in meinem Player zuteile. Pop meets Hardcore in sehr eingängiger und trotzdem arschtretender Weise. Außerdem gefällt mir die Attitüde der Platte, da sie nicht nur genregerecht der Verflossenen hinterher weinen, sondern mit ziemlich breiter Brust in den Ring steigen und allen Neidern ausdrücklich den ausgestreckten Mittelfinger entgegenhalten. Außerdem finde ich cool, wie überzeugend der Sänger in den beiden Sangeskategorien auftritt und wie hoch der Moshfaktor der Platte geworden ist.