Circle of Pain feat. Südhessen Symphonic Orchestra - Classic Live Tunes




Stil (Spielzeit): Harter Rock und klassische Orchesterklänge (98:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Zyx Music GmBH/Sovereign Events

Bewertung: Großes Tennis [8/10]
Link: http://www.circle-of-pain.de/
CIRCLE OF PAIN melden sich zurück! Ich frage mich nur woher? Denn diese Band ist in den fast 16 Jahren meiner „Metalkarriere“ spurlos an mir vorbei gegangen. Ich frage mich nur grade – wieso das? Denn was auf dieser Live-Doppel-CD geboten wird ist ganz großes Tennis. Zumindest für all jene, die auf sehr melodischen Powermetal mit derbem 80er Einschlag stehen. Denn die Wurzeln, die in der NWOBHM liegen, können und wollen CIRCLE OF PAIN zu keinem Zeitpunkt verleugnen. Mit der Lektüre der Pressinfo klärt sich dann aber auch die Frage wo die Jungs sich versteckt hatten. Bis zum Jahre 2000 firmierte man unter dem Namen „TIPSY SLUT“, um dann nach dem Konzeptalbum „Paradox Of Destitution“ den Namen in CIRCLE OF PAIN zu ändern.
Die Qualität der Musiker ist über jeden Zweifel erhaben, denn nicht ohne Weiteres wird man Supportact für „SAXON“, „BONFIRE“, „PINK CREAM 69“ oder „DORO PESCH“. Die Livequantität stellten sie 1998 unter Beweis, als man in neun Stunden sieben (!) Konzerte in sieben Städten (!!) spielte – Eintrag im Guinessbuch. Aber auch die Livequalität kann sich hören lassen. Das perfekte Zusammenspiel hat man sich in über 300 Konzerten aber sicher auch hart erarbeitet.
Aber kommen wir nun zur vorliegenden Scheibe. Hier handelt es sich um das nicht unerfolgreiche Konzept harte Rocksongs mit den Klängen eines Orchesters zu untermalen. Auch wenn der Name „Südhessen Symphonic Orchestra“ etwas holperig klingen mag, so ist hier doch ein amtliches Orchester am Werk welches unter der Leitung von Manfred Kilthau sehr solides Handwerk bietet. Leider klingt die Halle etwas leer, lediglich zwischen den Songs ist der Beifall des Publikums deutlich zu hören.
Zum Sound der Band kann ich sagen, dass die Instrumente einen sehr guten Livesound haben, in dieser Szene sei der Soundtechniker gelobt. Der Sänger könnte zwar hier und da (besonders am Anfang) eine Idee lauter sein, aber da will ich jetzt nicht zu pingelig werden. Denn er hat eine sehr gute Stimme und scheint spielerisch zwischen den mittleren und hohen Lagen wechseln zu können. Wenn die anderen Bandmitglieder ihre Backingparts singen entsteht hier schon fast Mitsingbedarf. Was das Songspektrum angeht wird hier jedem was geboten, ohne es jedem recht zu machen. Flotte Nummern zum bangen sind ebenso vertreten wie auch ruhigere Klänge, von denen ich die Ballade „Imagine“ sehr schön finde. Hier bekommt der Sänger nämlich weibliche Unterstüzung am Mikrofon.
Ein Wort zur Ausstattung: Die Live-Doppel-CD kommt in einer schönen Pappfaltschachtel die in Braun und Silber gehalten ist, wie auch das Booklet mit den guten Bandfotos. Gedruckte Lyrics gibt es keine, aber das ist bei Live-CDs ja auch nicht üblich. In der Gesamtbetrachtung bekommt der Kunde hier eine sehr gute Show für die Ohren geboten, und ich werde mal schauen wo ich was von „Tipsy Slut“ finde.