Royal Republic - We Are The Royal Tipp



Stil (Spielzeit): Rock'n'Roll/ Brit-Pop/ Punk (35:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner/ On Fire Records (27.08.2010)
Bewertung: 8/10

Link: myspace.com/royalrepublicsweden

Alder, was geht denn hier? Song Nummer Eins, welcher auch den Albumtitel trägt, ist gerade einmal eine Minute und 36 Sekunden lang und putzt mir von rechts nach links alles aus'm Kopf, dass ich echt das Gefühl habe, die Rübe nur zum Tragen schicker Frisuren zu haben.

Nein, mal ehrlich, ROYAL REPUBLIC ballern mit einer Großmaulattitüde durch die Boxen, wie ich sie das letzte Mal auf früheren DANKO JONES Scheiben gehört habe. Hier finden Brit-Pop, Punk und Rock einfach großartig zusammen, ohne gewollt nach den Sechzigern zu klingen. Die geilen Nummern reißen einfach nicht ab: "President's Daughter", "Walking Down The Line" (megahippe Hookline!), "Good To Be Bad" sowie die Vorabsingle "All Because Of You" gehen von der Langrille direkt in den Schädel und bleiben dort haften. Und, hey, ich hatte heute einen beschissen langen Tag!

"Full Steam Spacemachine" mischt eine Brise von BILLY TALENTs Ernsthaftigkeit mit gut gewählten Synthies und macht genau da weiter, wo die erste Hälfte von "We Are The Royal" aufgehört hat. So sollte es sein. Sicherlich ist das Album weder über einen tiefgründigen Selbstfindungprozess der Band noch über weitere ernsthafte Themen, bei soviel positiver "Ich trete dir mal die Tür ein, und du wirst es geil finden!" Stimmung ist das aber auch recht Schnuppe!

Sänger Adam Grahn bestätigt weiterhin, dass die Band großes Vertrauen in das Ironieverständnis ihrer Hörerschaft haben, da der eine oder andere Songtext doch mal ganz gerne um zwei Ecken mehr kommt. Beispiele sind hierfür "Tommy-Gun" und "Underwear". Passt schon Jungs :)

"I Must Be Out Of My Mind" ist auch ein Killer auf ganzen zwei Minuten und zwei Sekunden. Mein Kopf ist hier nur am Wippen! Vor saftigen Schreipassagen ist man bei ROYAL REPUBLIC auch nicht sicher. Alles da, alles im Namen des Royal Rock'n'Rolls! Zu erwähnen wäre auf jeden Fall noch, dass die Jungs aus Schweden kommen, sich dort erst 2007 gründeten und auch schon eine ordentliche Fangemeinschaft am Start haben. Man machte also recht bald auf sich aufmerksam, unterschrieb bei Roadrunner/ On Fire Records, und landete im bekannten Beach House Studio unter der Führung des Produzenten Anders Hallbäck, um vorliegendes Album zu produzieren.

Der Sound kann sich mal sowas von hören lassen. Baller, Baller, und trotzdem sauber und klar, kein Traktorziehen auf DSF zur Mittagszeit.  "The End" und "OIOIOI" schließen das Debüt der jungen Schweden erst heftig und dann mit endlosem Mitgröll-Gesang ab. Alles rund, den Jungs wünsche ich viel Erfolg auf dem europäischen Musikmarkt, Spaß haben sie schon ohne Ende, und das hört man.