Prime Circle - Jekyll & Hide

Prime-Cicle-Jekyll-and-Hyde-Album-Cover

Stil(Spielzeit):
Alt. Rock / AOR (47:51)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Syndora / Rough Trade (01.07.11)
Bewertung: 6 / 10

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Rockmusik aus Südafrika, anyone? Ich muss da leider zugeben, absolut jungfräulich zu sein. Und was kommt jetzt? Metal mit schwarzen Rhythmen? Nein natürlich nicht. Wären die Jungs in den 90igern mit der Radiorockwelle mitgeschwommen, hätte sich da niemand drüber gewundert. Vor allem der Sänger klingt wie Gavin Rossdale von BUSH – na und ein bisschen auch wie der Sänger von THE SLEEPING.

Kennt ihr diesen Trailer-Effekt? Man sieht eine zweiminütige Zusammenfassung eines Filmes und vermutet pure Genialität. Dann stellt man aber fest, dass der Film insgesamt gesehen eigentlich nur ein paar gute Szenen hat – die aus dem Trailer. Ein wenig kam es mir zunächst mit „Jekyll & Hide" vor: die ersten beiden Songs sind einfach klasse Songs, die für Alternative Rock echt Eier haben, aber dennoch noch keinen NICKLEBACK-Schnäuzer tragen. Und da Alternative Rock oder Adult Oriented Rock für mich eigentlich eher tongewordenes Kompromisstum darstellt, war ich direkt positiv überrascht! Und besser als Kapellen wie 3 DOORS DOWN sind sie allemal!

Allerdings wird die Platte danach direkt ruhiger und PRIME CIRCLE holen das Klavier und die große Geste und den großen Schmacht-Refrain heraus. Gut, BUSH konnten das auch, aber zumindest THE SLEEPING machen das wesentlich cleverer, denn die Songs sind nun wirklich nicht sonderlich außergewöhnlich konzipiert. Dafür hört man der Band aus Witbank allerdings ihre Dekade auf den Bühnen an: sie sind professionell, jeder Ton sitzt und ich kann mir auch vorstellen, wie sie damit große Mengen begeistern können. Es klingt nach Radio und Stadion.

Allerdings wirkt das Album doch noch etwas stärker nach und wenn ich mich drauf einlasse, kann ein Song wie „Everything You Want" sogar richtig Tiefe entwickeln. Großteils ist meine , nicht mehr als wohlwollende Haltung PRIME CIRCLE gegenüber wohl vor allem meiner Meinung über das Genre geschuldet, denn ich muss es ihnen lassen: ihre Songs sind rund, melodisch, tanzbar und verschrecken niemanden. Aber mehr als sechs Punkte kann ich ihrem vierten Album dafür nicht geben – dafür sind unsere Auffassungen von Musik wohl zu verschieden –auch wenn es sich hier um ein Album handelt, welches bereits einige Nominierungen und Preise eingeheimst hat. Alternative Rockfans und Popgrunger sollten sich vermutlich besser selber ein Bild machen.

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