
Stil (Spielzeit): Melodic Rock (54:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (22.02.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.stevelukather.net
STEVE LUKATHER ist den meisten wahrscheinlich besser bekannt als Sänger und Gitarrist von TOTO, mit denen er in der Vergangenheit, und auch wieder aktuell, äußerst erfolgreich unterwegs war.
„Ever Changing Time“ ist für diesen viel beschäftigten Musiker aber auch erst das vierte Solo-Album, und auch gleichzeitig das erste Solo-Album seit zehn Jahren, auf dem er selbst die Vocals übernimmt.
Die elf Songs des Albums entstanden während der TOTO Tour im Jahr 2007, auf einem für STEVE LUKATHER völlig normalen Weg, nämlich während Jamm-Sessions mit diversen Musikern. Für die Aufnahmen hat er dann aber auf eine ganze Armada an namhaften Gastmusikern zurückgegriffen, wie zum Beispiel Ex-TOTO Sänger Joseph Williams, oder den CHICAGO Frontman Bill Champlin, die Backing Vocals beisteuerten, Leland Sklar am Bass, oder auch Steve Weingart, Jeff Babko und Randy Goodrum, die ihre Parts an den Keyboards einspielten.
Das „Ever Changing Times“ mehr rockt als TOTO, wie STEVE LUKATHER selber betont, kann ich nur bedingt bestätigen, denn einige Songs klingen nicht nur durch die vakanten Vocals sehr nach TOTO, sondern auch von der Instrumentierung würden diese Songs auf jedem Album dieser Band ihren Platz finden.
Der Titetrack „Every Changing Time“ gehört genauso dazu wie die Akustik Ballade „The Letting Go“, oder das ebenfalls sehr langsame und ruhige „Tell Me What You Want From Me“. Finde ich auch absolut nicht verwerflich, und diese Songs sind allesamt sehr interessant und melodisch ausgefallen.
Das er aber auch wirklich etwas rockiger zur Sache geht, beweist er bei dem fulminanten Rocker „New World“, oder dem Funkrock Nummer mit Gospel Chor Einsätzen „Jammin’ With Jesus“, bei dem der gute Steve auch noch ein ziemlich geiles Gitarrensolo vom Stapel lässt. Funkig geht es auch bei „Stab In The Back“ zur Sache, aber Songs wie „How Many Zeros“ oder „Ice Bound“ bringen STEVE LUKATHER immer wieder auf den rockigen Weg zurück.
Wenn ich etwas auszusetzen habe, dann die Tatsache, dass außer bei dem Instrumental „The Truth“ und bei „New World“, bis auf die Soli die Gitarren immer etwas zu sehr im Hintergrund gehalten werden. Wahrscheinlich entsteht auch deshalb der Eindruck, dass nicht alle Songs wirkliche Rock Songs sind, was sich aber nach dem dritten oder vierten Durchlauf definitiv als falsche Einschätzung herausgestellt hat.
Fazit: Trotz aller Versuche von STEVE LUKATHER, das Album nicht als Solo-Album des TOTO Sängers zu vermarkten, dürfte die Zielgruppe von „Everchanging Times“ eher im Bereich der TOTO Fans liegen, den stilistisch lassen sich die Parallelen einfach nicht verleugnen.
Ist ja auch nicht weiter schlimm, denn die Scheibe bietet höchst anspruchsvollen Melodic Rock, der meiner Meinung zwar ab und zu etwas dominantere Gitarrenklänge vertragen hätte, aber im Großen und Ganzen das hält, was man sich von einem Album verspricht, auf dem der Name STEVE LUKATHER steht.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out