Krzak Experience – s/t

Krzak Experience – s/t
    Instrumental Metal/Hard Rock

    Label: Metal Mind Records
    VÖ: 25.03.13
    Bewertung:7/10

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KRZAK kommen aus Polen. Dort spielen sie schon lange Rockmusik. Doch eines Tages dachten sich der Jan (der in Deutschland lebt) und der Leszek, sie könnten mit der Metal Band SEPSIS doch gemeinsame Sache machen, die selbst in den letzen Jahren kaum in Erscheinung trat. Gesagt getan. Unter dem Projektnamen KRZAK EXPERIENCE entstand dieses Album instrumentellen Metals mit Geige. Und dies ist der entscheidende Punkt.

Technisch groovend setzt sich die Walze in Bewegung. Die ersten Kopfzuckungen treten recht bald auf. Doch auch beim wiederholten Durchgang gibt es eine Gewöhnungsphase – an die Violine. Elektronisch verstärkt wird hier böse abgerockt und Geige und Gitarre liefern sich die ersten Duelle.

Passend zum zweiten Titel „Oriental Xes" werden die Melodien ins Morgenland entführt. Mystische Harmonien winden sich um die schweren Riffs, die von harten Drums vor einander her getrieben werden. Immer wieder reiben sich Töne aneinander, manche Dissonanz lässt mich an SLAYER denken, auch wenn die Stilrichtung doch eine andere ist. Wunderschön kommt dann in „Czakus" die Geige in ihrer erotischen Form vor. Nach irrwitzigen Gitarrensounds schleichen träumerische Klänge durch die Ohrmuschel, die anschließend von der Solo-Axt abgelöst werden.

Manche Songstruktur erinnert durchaus an das Blues-Schema, das verwundert auch nicht, da die Stücke allesamt von KRZAK stammen und nur neu arrangiert wurden. Düster und basslastig wandert man in „Extrim" schwermütig hinein in verstörende Soundlandschaften. Doch nicht nur hier trifft man immer auf wiederkehrende Melodien, in denen man sich wohlfühlen kann.

Im längsten Stück „Rumble-Tumble" werden im Hintergrund Schreie laut, folterähnliche Töne werden ausgespuckt und die Instrumentalisten experimentieren fröhlich vor sich hin. Die Spannungsbögen fließen wellenartig dahin und auch wenn der Grundgroove lange gleich bleibt, weiß man nie, wohin einen die Reise führt. Zum Abschluss wird in „Sciepka" nochmals deutlich der Blues vorgeführt, natürlich mit metallischem Umhang und solistischen Einlagen der Saitenhexer.

Auch mit dem Blues-Background und ohne Sänger ist die Scheibe von KRZAK EXPERIENCE keineswegs einfache Kost. Ebenso ist der verzerrte Geigensound für Anfänger eine Hürde, doch der Klang ist vermutlich auch Gewöhnungssache, denn schon bei einem Durchlauf fällt es bald nicht mehr als etwas „Besonderes" auf.

Durchdachte Lied-Konstruktionen machen KRZAK EXPERIENCE zu einer Platte zum Zuhören. Ob solch ein Konzept mehrere Alben mit Spannung füllen kann, da wäre ich mir nicht sicher. Dieses Mal ist es jedoch gelungen. Wer sich eine Mischung aus APOCALYPTICA, FEAR FACTORY und TESTAMENT vorstellen kann (die von der Band angegebenen Referenzen passen wirklich ganz gut), der darf seine Lauscher hinhalten.

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