Russ Rankin - Farewell Catalonia

russ rankin farewell

Stil/Spielzeit:
Singer / Songwriter (38:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Paper + Plastic (07.08.12)
Bewertung: 7 / 10

Link: Facebook

Chuck Ragan – HOT WATER MUSIC, Dave Hause – THE LOVED ONES, Greg Greffin – BAD RELIGION, Tony Sly (R.I.P) – NO USE FOR A NAME, Joey Cape – LAGWAGON, Nikola Sarcevic – MILLENCOLIN, THE REAL MCKENZIES, THE RIOT BEFORE, MAKE DO AND MEND, RANCID undundund. Was haben die alle gemeinsam? Genau, entweder akustische Soloprojekte oder ganze Bandalben, bei denen sie ihre Songs mit ein paar unverzerrten und unverstärkten Gitarren vortragen. War ja praktisch nur ein Frage der Zeit, bis auch Russ Rankin von GOOD RIDDANCE/ONLY CRIME da mitmacht. Und man hat da schon eine ganze Menge Kollegen gehört, die das wesentlich langweiliger gemacht haben.

Natürlich sind auch hier die zwölf Stücke sowas wie Lagerfeuersongs mit dementsprechenden Akkorden und damit keine große Weiterentwicklung des normalen Bandsongwritings. Aber genau deshalb machen diese Herren ja auch ihre Alben: ein paar Akkorde, ein paar sachte Vocals, bei denen man sich die Stimmbänder nicht verheddert, und dann eine Produktion, die gerne mal Streicher und Klavier mit einbeziehen darf – wie es eben auch auf „Farewell Catalonia" der Fall ist.

Im Gegensatz zu vielen Kollegen gibt es hier aber auch etwas mehr Dreck im Gitarrensound: hier wird also nicht alles clean gespielt – aber es hält sich alles im Rahmen, denn schließlich will sich Russ Rankin ja von GOOD RIDDANCE abheben, die grade am Schluss ziemlich poppig werden konnten. Aber wer ihn kennt, wird ab Sekunde eins wissen, wer das hier ist! Und wenn das dann so stark untermalt wird wie bei „Indivisible", möchte man schon mal die Faust in die Luft strecken – ist nur irgendwie unpassend, weil akustisch.

Zwar bringt hier nicht jeder Song ein so starkes Arrangement mit sich, dass er komplett alleine stehen könnte (das genannte „Indivisible" ist da schon das Vorzeigestück), aber je öfter und lauter man dieses Album hört, was zunächst mal aus recht einfachen Songs besteht, umso mehr wächst es. „When I Pray" hätte auch direkt ein Song von GOOD RIDDANCE sein können, aber Rankin schafft es, ihm einen Touch zu geben, der ihn in dieser ruhigeren Version wunderbar funktionieren lässt. Oder kennt hier jemand viele GR-Songs mit Klavier und Gitarrensolo?

Zwar ist Russ Rankins „Farewell Catalonia" kein absoluter Meilenstein geworden, zeigt aber, was für ein guter Songwriter er ist. Und ehrlich gesagt kann man sich dieses erste Soloalbum komplett ohne Tiefpunkte in einem geben und fühlt sich wunderbar unterhalten. So passt auch die poppige Seite wunderbar in seine Songs. Dann können sich GR ja wieder zusammentun und ein neues „Operation Phoenix" schreiben...