Michale Graves - Illusions Live Viretta Park



Stil (Spielzeit): Akustik / Live (73:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Screaming Crow / Soulfood (20.02.09)
Bewertung: 5,5 / 10

http://www.michalegraves.net/

MICHALE GRAVES? Ist oder war der nicht bei den MISFITS? Genau. Na toll, mit denen hatte ich nie was zu tun gehabt – ich habe mich da immer lieber an die RAMONES gehalten. Und jetzt liegt hier auf einmal ein Solo-Live-Album des Sängers, der seit Mitte der 90iger das Bild der MISFITS mitprägte.

Und was ich gar nicht mal vermutete hätte: sogar als einer der Hauptsongwriter der Band. OK, dann kann man sicherlich auch mal ein Soloalbum rausbringen – denn ich schätze mal auf diesem Album werden jede menge MISFITS-Songs sein, doch da ich dieses Band wie erwähnt immer umgangen habe, sagen mir die wenigsten Titel irgendwas. Und wenn mir die Songs im normalen Kostüm schon zu langweilig waren, stehen die Chancen nicht gut, sie so reduziert (Stimme und Gesang) mehr zu mögen. Und ehrlich gesagt, ist dem dann auch so. Vor allem weil die Aufnahme nicht unbedingt ein tolle Live-Atmosphäre bietet: kaum Ansagen, die Stücke sind in keinerlei Zusammenhang und klingen lose aneinandergewürfelt. Das hat man auch schon intimer erlebt! Dazu kommen aber eben auch einfach mäßig spannende Lagerfeuersongs, die in Melancholie getränkt sind, aber zumindest mich absolut nicht berühren.

Dann noch die Stimme, die mich ein wenig an eine Jack Black-Parodie erinnert. Er singt nicht schief oder so, aber trotzdem will sich bei mir einfach kein Wohlgefühl einstellen. Und durch die relativ ähnlichen Songs zieht sich „Illusions Live Viretta Park“ ziemlich in die Länge und wird relativ schnell eher zu einer Hintergrundbeschallung. Aber grade als ich die Platte zu den Akten legen wollte, kommen am Ende doch noch ein paar Studioaufnahmen und siehe da: mit zweiter Gitarre und besserer Tonqualität kommen die Songs doch teilweise um einiges besser. So hätte ich mir das Teil vermutlich schon eher gefallen lassen können. Aber leider kommt vorher ziemlich viel „egal“, sodass auch die Studiosongs das Album nicht mehr in die oberen Ränge katapultieren können. Naja, alle MISFITS-Fans mögen es mir verzeihen, denn vermutlich ist das hier eher was für Fans als für Neueinsteiger wie mich.

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