Daemonia Nymphe – Psychostasia

Daemonia Nymphe – Psychostasia
    Pagan/Folk/World Music

    Label: Prikosnovenie
    VÖ: Mai 2013
    Bewertung:7/10

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Spyros Giasafakis ist seit der Jahrtausendwende am Werk. Der Grieche gründete mit Evi Stergiou DAEMONIA NYMPHE, um mit Nachbauten traditioneller Instrumente esoterisch in Klangwelten eintauchen zu können. Die beiden sind als Duo neben ein paar Gastmusikern für alles auf der aktuellen Scheibe verantwortlich.

Sanft dreht jemand an den Reglern, es steigert sich. Klampfgitarren, dann kommt Frauengesang hinzu – ohne große Worte. Dumpf erschallen bald einzelne Schlaginstrumente, doch nur am Rande. Sonor gesellt sich ein Mann dazu, Mehrstimmigkeit führt in die Trance. Nach dem kaum wahrnehmbaren Höhepunkt geht alles in sich zurück.
Rhythmus weckt die Geister. Handtrommeln, Akustikgitarre und Klavier zeigen den Weg zum Tanz. Eine Bauchtänzerin schwebt vorbei, während ein Mann im Sprechgesang und eine treibend orientalische Sängerin in „Nemesis Rhamnousia" ein schwungvolles Duett abgeben.

Das soeben beschriebene umschreibt im Großen und Ganzen die Hauptmerkmale von „Psychostasia". Dabei gibt es aber einen variablen Instrumenteneinsatz von Klarinette über Dudelsack und Didgeridoo. Außerdem legen DAEMONIA NYMPHE Wert auf den Einsatz von Reproduktionen alter griechischer Instrumente. Die extreme Vielfältigkeit der Instrumente, die im Booklet aufgeführt sind, führen jedoch weniger zu Verwirrung als zu symbiotischer Klangverschmelzung.

Weiter geht's: „Politeia Of The Unnamed" schlängelt sich sachte durchs Gemüt. Zerbrechliche Laute führen die Träume von der kargen Erde ins Universum. Zittrig wirkt es, griechisch, aber ohne Ouzo. Mehrstimmige Frauen-Vokale bringen Harmonie ins Leben.
Himmlisch zuckt man in „Deo's Erotas", tänzelnd und wippend wird das Gebein bewegt. Andächtig schreitet man von dannen, dämonische Untertöne begleiten den Gang, doch richtig böse wird es nie.

Da meine Griechisch-Kenntnisse sich in Grenzen halten, kann ich über die Lyrics wenig sagen, außer, dass es laut Info einige Hymnen zu griechischen Göttern zu hören gibt. Die Gesangsdame verwendet jedoch hauptsächlich offene Vokale, während der Herr den Text ab und zu dazugibt.

Die beiden Griechen erschaffen eine angenehme Atmosphäre, die entgegen des Band- und Albumtitels gar nicht so dunkel wirkt. Unverbrauchte Stimmen sowie die ehrlich und wahrlich handgemachte Musik mit manchmal orientalischen Harmonien sind gefällig und wenig anstrengend. Wer mit RAJNA oder OMNIA zurechtkommt, kann bei DAEMONIA NYMPHE nicht viel falsch machen.