Laurin Buser – Nachtaktiv EP

Laurin Buser – Nachtaktiv EP
    Rap

    Label: Deepdive Records
    VÖ: 09.02.2014
    Bewertung:5/10

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Bei LAURIN BUSER handelt es sich um einen Poetry-Slam-Artisten, der immerhin 2008 in seiner Heimat, der Schweiz, U-20-Poetry-Slam-Meister wurde und dem das Ganze nochmal 2010 bei uns in Deutschland gelang. Neben dem ganzen „Geslame" von Lyrik scheint er auch noch eine Begeisterung für die Rapmusik zu haben, zumindest entschied er sich dazu, eine EP aufzunehmen. Das Endprodukt nennt sich „Nachtaktiv".

In „Nicht Festlegen" beschwert sich LAURIN BUSER darüber, dass Menschen ihn „als pseudointellektuell deuten" – generell scheint es dem Künstler ein Anliegen zu sein, sich als geistreichen Zeitgenossen zu präsentieren. Leider gelingt das nur stellenweise. Die gesamte EP ist sicherlich nicht schlecht und BUSER ist auch nicht auf den Kopf gefallen – nur wird man das Gefühl nicht los, dass man sich hier in Selbstbeweihräucherung verfangen hat und kann an die großen Künstler des Genres nicht wirklich herankommen. Man möchte LAURIN BUSER förmlich dazu zwingen, die früheren Alben von PRINZ PI oder HERR VON GRAU zu hören, um aufzuzeigen, was sowohl textlich, wie auch von der Atmosphäre her möglich gewesen wäre.

Von den Texten her bietet LAURIN BUSER nichts wirklich Neues oder Innovatives, es handelt von den üblichen Themen: Drogenkonsum, Herzschmerz und wie kitschig dieser ist. Natürlich darf ein Thema wie Selbstfindung dabei nicht zu kurz kommen. Das alles ist nicht wirklich schlecht, nur leider ist das alles auch schon wesentlich besser dagewesen.

Musikalisch bietet die EP nichts Neues oder Atemberaubendes; handwerklich solide ist es aber. Die Beats sind allesamt mit Instrumenten im Studio eingespielt und passen musikalisch gut zu LAURIN BUSERs Stimme.

Unterm Strich bleibt eine Rap-EP, die einen schalen Beigeschmack hat. Weder ist das hier wirklich gut, noch wirklich schlecht. „Nachtaktiv" bleibt irgendwo im Mittelmaß stecken, doch merkt man, dass der Künstler mit allem Nachdruck versucht hat, hier etwas besonders Geistreiches und Durchdachtes zu schaffen. Vielleicht sollte man nächstes mal ein wenig mehr auf den Bauch hören, um dem Ganzen einen etwas sympathischeren – und ehrlicheren – Anstrich zu geben. So bleibt man als Hörer leider etwas enttäuscht.