Snowy White & The White Flames - The Way It Is




Stil (VÖ): Blues (28.03.2005)
Label/Vertrieb: White Flames Music/Soulfood

Bewertung: Gutes aber nicht überragendes Bluesalbum
Link: http://members.madasafish.com/~whiteflames/
Snowy White kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Er war Gastmusiker bei Pink Floyd, Mitglied bei Thin Lizzy und Livemusiker von Roger Waters, um nur einige Stationen seiner Karriere zu nennen. Mit The Way It Is... hat er nun ein weiteres Soloalbum mit seiner eigenen Band, The White Flames (dem Titel seiner ersten Solo-CD 1983), veröffentlicht. Die ersten beiden Stücke No Stranger To The Blues und Bird Of Paradise stehen in der Tradition von weißen Bluesmusikern wie Eric Clapton und den ruihigeren Gary Moore Alben. Instrumental kann er mit diesen Vorbildern auch absolut mithalten, nur verfügt er leider über keine sehr aussagekräftige Stimme. Das folgende Black Magic Woman ist erfreulich weit von der Santana-Version entfern. Dafür klingt das folgende What I’m Saerching For sehr nach dem Südamerikaner. Ein eher verzichtbarer Song, da leider genau so uninspiriert wie die letzten Veröffentlichungen des Vorbilds. Bei Angel Inside You (Part 1) erinnert nur noch Perkussion  ein wenig an diese Schiene und mit viel Orgeleinsatz wird eher im 60er Stil gerockt. Ein nettes Extra ist dabei das Saxofonsolo am Schluß. Part 2 klingt mit den zweistimmigen Gitarren am Anfang fast etwas nach Thin Lizzy, geht dann aber doch wieder sehr in die südamerikanische Richtung. Nicht gerade vor Virtuosität strotzende Klavierimprovisationen auf Sambarhythmen sind einfach langweilig. Falling lässt seine Blueswurzeln nur mehr erahnen und klingt so ein Bisschen nach Chris Rea, ohne dessen stimmliche Intensität zu erreichen, während das Titelstück The Way It Is auch von B.B. King stammen könnte und einfach nur herrlich retro klingt. In die gleiche Kerbe schlägt A Piece Of Your Love, so sollte Blues klingen. This Is My Time und Easy rocken nicht schlecht und bieten vor allem brillante Gitarrensoli, während es bei Sweet Bluesmaker noch mal richtig altmodisch zugeht. Was die Songs an sich und die instrumentale Umsetzung angeht gibt es, von der Santana-mäßigen Ausfällen im Mittelteil des Albums abgesehen, nichts zu beanstanden. Sowohl die an englische Bluesgrößen angelehnten Stücke am Anfang wie auch die an amerikanische Helden erinnernden Songs am Ende der Scheibe sind eigentlich wirklich gut. Eigentlich, denn Snowys Stimme vermittelt keine Emotionen und vermag nicht, den Hörer wirklich zu packen. Wenn sich Snowy, der ohne Frage ein begnadeter Gitarrist und Songschreiber ist, in Zukunft einen Sänger sucht, der den Blues singen kann, wäre er sicher ein ernstzunehmender Anwärter auf den Thron des Rhythm And Blues. Bis dahin ragt dieses Album leider nicht aus der Masse vieler ähnlich hochwertiger Produktionen hervor.

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