Black Book Lodge - Tundra

Black Book Lodge - Tundra
Minimalistischer Band-Schriftzug, düsteres Cover mit schneebedeckten Gipfeln und klarem Wasser: Man würde BLACK BOOK LODGE noch weiter nördlich als Dänemark verorten. Tatsächlich stammen die vier Jungs aber aus Kopenhagen und liefern mit "Tundra" ihr Debüt ab, das Stoner- und Doom-Fans gutes Futter für ihre nach neuen Sounds dürstende Ohren bringt.

Euch erwartet ein zähes, dickflüssiges Album mit tonnenschweren Riffs, leiernden Vocals, die ein wenig wie der junge Ozzy klingen, und fein herausgearbeiteten Melodien. Bereits "Baterring Ram", das sich zäh wie Lava aus den Boxen presst, macht de Marschrichtung der kommenden 48 Minuten klar. Noch deutlicher wird es gegen Ende von "Black Sheep/Prodigal", in dem die schweren, sich windenden Gitarren stark an MASTODON erinnern. Das Stop-and-go-artige "Pendulum" hingegen legt zumindest im Chorus an Geschwindigkeit zu und wird richtig treibend. Der Höhepunkt ist für mich aber das leicht proggige, etwas an BLACK SABBATH erinnernde "Thalassa". Schade, dass BLCK BOOK LODGE dieses Niveau nicht das gesamte Album über halten kann, denn einige Passagen leiern so vor sich hin und sind eher Füllmaterial.

Generell ist "Tundra" ein reines Stoner-/Doom-Werk, das für ein Debüt verdammt fett und differenziert produziert wurde. Der Sound ist sehr lebendig und roh, lässt es gleichzeitig aber nicht an Details vermissen - sofern diese nicht von den Gitarren und fetten Drums niedergewalzt werden.

"Tundra" ist für einen Erstling beachtlich, wenn auch nciht herausragend. BLACK BOOK LODGE kranken derzeit an einer Sache: Sie sind (noch) nicht eigenständig genug. KYUSS, QUEENS OF THE STONE AGE, DOWN, ein bisschen ALICE IN CHAINS, viel MASTODON - die großen Vorbilder schimmern nicht nur ein wenig durch, sie sind teils deutlich zu hören. Zusammen mit dem streckenweise langweiligen Songwriting ("The Call") schmälert das die Leistung des Kopenhagener Quartetts dann leider doch ein wenig...

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