Warbringer - IV: Empires Collapse Tipp

Warbringer - IV: Empires Collapse
    Thrash-Metal

    Label: Century Media
    VÖ: 28. Oktober 2013
    Bewertung:9/10

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Beim erstmaligen Hören von „IV: Empires Collapse“ klappte mir buchstäblich erstmal die Kinnlade runter. Sind das wirklich WARBRINGER? Das vierte Album der L.A.-Thrasher ist nämlich ein riesiger Sprung nach vorne, verglichen mit dem 2011er Output „Worlds Torn Asunder“. Nicht hauptsächlich in Sachen Qualität - WARBRINGER waren schon immer eine technisch und schreiberisch sehr starke Band - sondern vor allem, was neue Sounds angeht.

Der Opener „Horizon“ zeigt schon, dass eben jene um einiges erweitert wurden, denn neben den gewohnten Thrash-Riffs mischen sich auch epische Black-Metal Rasereien in den Track, die der Band aber äußerst gut zu Gesicht stehen und nicht erzwungen klingen. Darauf folgt das modern stampfende „The Turning Of The Gears“, bis man während „One Dimension“ nochmal ungläubig auf den Musikplayer schaut. „I can't believe what I see! What happened to society!“ schreit Sänger John Kevill ins Mikro, bevor ein energetischer Mix aus Punk und Thrash inklusive Gangshouts und SICK OF IT ALL-mäßigen „Ooooohohoh!“-Chören aus den Boxen dröhnt.

Die Angst, WARBRINGER könnten bei aller Freude zur Innovation ihre puren Thrash-Wurzeln vergessen, stellt sich jedoch kurze Zeit später als völlig unbegründet heraus, denn Songs wie das angeschwärzte „Hunter-Seeker“ oder das brutale „Scars Remain“ führen die Tradition von älteren Songs wie „Shattered Like Glass“ oder „Living Weapon“ fort.

„Iron City“ zeigt dann eine weitere neue Facette im Band-Gesamtsound: Heavy Metal! Der Track tönt wie SAXON auf Speed und sieht sich auch mit Textzeilen wie „We're gonna play it loud and drink some shitty beers“ traditionsbewusst. Großartig! Das Beste kommt jedoch bekanntlich zum Schluss: „Towers Of The Serpent“ bündelt nochmal alle Stärken der Band – Highspeed-Riffing, Breaks, Midtempo-Gewalze sowie ein episches Ende lassen mich glücklich vor der Anlage zurück und weckt die Vorfreude auf die kommende Tour mit ICED EARTH.

Zusammenfassend kann man attestieren: Experiment geglückt! Ein erweiterter Klanghorizont mit Hardcore, Black Metal und Heavy Metal, der der Band sehr gut steht, während die Wurzeln nicht vergessen wurden. Ein sehr guter Albumfluss, songschreiberisches Talent und zwei neue Bandmitglieder (eine Gitarre und der Bass wurden mit ehemaligen MANTIC RITUAL-Mitgliedern besetzt) zeigen die Band in absoluter Top-Form. Ich bin mir sicher, dass diese Band mit diesem Album ihr Standing in der Metalszene gigantisch ausbauen und noch größer werden wird!