Overkill - Killbox 13 & ReliXIV (Re-Releases) Tipp



Stil (Spielzeit): Thrash Metal (50:22 & 50:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Mind Productions (02.11.09)
Bewertung: 8,5/10 & 7,5/10

Link: http://wreckingcrew.com
Niemand wird bezweifeln, dass OVERKILL eine der wichtigsten und bedeutendsten Thrash Metal-Bands waren und immer noch sind. In Kürze erscheint bereits das 15. Studioalbum "Ironbound", der Nachfolger von "Immortalis". Vorher veröffentlicht Metal Mind die beiden 2003 und 2005 erschienenen Scheiben "Killbox 13" und "ReliXIV" in einer Neuauflage im Digipack mit einer goldenen CD. Bonustracks gibt es leider nicht, die Auflage ist auf 1000 Stück limitiert, die Linernotes nett, aber bei beiden CDs gleich. Da könnte sich Metal Mind mal ausführlichere und spezieller auf die jeweiligen Wiederveröffentlichungen zugschnittene Texte ausdenken.
Während Fans der Band getrost auf die Re-Releases verzichten können, sollten Neueinsteiger überlegen, ob sie zu der Neuauflage greifen, denn beide CDs bieten herrlichen Old School Thrash, der sich zumindest im Fall des 13. Albums auch vor den großen Erfolgen der Amerikaner nicht verstecken muss.

 



Killbox 13
"Killbox 13" wurde vor knapp sieben Jahren veröffentlicht, neben Sänger Bobby "Blitz" Ellsworth und Bassist D.D. Verni sind die Gitarristen Dave Links und Derek Tailor sowie Drummer Tim Mallare mit an Bord. Die zehn Songs halten durchgehend ein hohes Niveau und zählen zu dem besten OVERKILL-Material seit Anfang der Neunziger. Da wären der verdammt starke Opener "Devil By The Tail" mit eingängigem Refrain und ordentlich Bang-Potenzial, das etwas gemäßigtere, aber sehr gute "Damned" oder der OVEKILL-typische Kracher "The One" mit einleitendem, rasantem Gitarrensolo. "Sound Of Dying" lädt ebenfalls sofort dazu ein, mit dem Kopf zu nicken, während das doomige "Crystal Clear" mit seinen fetten Riffs verdammt heavy klingt. Das abwechslungsreiche, düstere "Until I Die" mit einem zu Beginn richtig melodisch singenden Bobby Ellsworth, die Doublebass-Attacke "Struck Down" und die beiden Rausschmeißer "Unholy" und "I Rise" sind ebenfalls von enorm hoher Qualität. Die Zusammenarbeit mit Colin Richardson schlägt sich hörbar im Sound nieder, der äußerst fett und kompakt klingt. Mit "Killbox 13" haben OVERKILL eines ihrer besten Alben seit langem veröffentlicht.

 



ReliXIV
Nicht ganz mithalten kann da der Nachfolger "ReliXIV", der neben richtigen Knallern auch ein paar eher unspektakuläre Nummern wie "Loaded Rack" und "Play The Ace" enthält. Die sind aber glücklicherweise die Ausnahmen, ansonsten prescht das Quintett auch auf seinem 14. Studioalbum in einer zum Vorgänger unveränderten Besetzung durch Thrash-Nummern, die sich gewaschen haben. Nach einer kurzen instrumentalen Einführung nimmt "Within Your Eyes" mächtig Fahrt auf und zeigt erneut OVERKILLS Händchen für erstklassige Opening-Tracks, und das untypische, aber in den Strophen durch den Wechsel von Gesang/Gitarre zur vollen Bandpower spannende "Love", "Bats In The Belfry" und die Highspeed-Thrashattacke "A Pound Of Flesh" sind weitere Höhepunkte der CD. Im Midtempo-Bereich können OVERKILL mit "Wheelz" überzeugen und zeigen mit der genialen Thrash-meets-Punk-Mischung "Oldschool", dass sie auch nach so vielen Jahren noch einen unverwechselbaren Sinn für Humor und Spaß an der Sache haben. Obwohl "ReliXIV" im Vergleich zum Vorgänger also etwas abfällt, ist es meilenweit davon entfernt, ein auch nur mittelmäßiges Album zu sein. Leider muss man aber Abstriche beim Sound machen, der nicht mehr so kraftvoll klingt wie bei der Zusammenarbeit mit Colin Richrdson.