Voivod - s/t

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Voivod werden geliebt für ihren höchst eigenständigen, avantgardistischen, sperrigen Thrash-Noise-Sound. Einst im Punk begründet, landet die Band nach mittlerweile rund 20 Jahren Bandgeschichte abseits der später beschrittenen Metalpfade mehr im Rock- als im Spacethrash der letzten beiden Alben „Negatron" und „Phobos".

Schlicht „Voivod" (Sony) heißt der mittlerweile 13. Output der vier Musiker, denen jüngst Ex-Metallica-Bassist Jason Newsted beigetreten ist. Mit Ur-Sänger Denis „Snake" Belanger geht man nun weniger „back to the roots" als vielmehr „further to rock". Schräger Thrash und Progressive werden abgelöst von soliden, erdigen Riffs, die metallene Kälte vergangener Tage weicht staubigem Auf-die-Backen-Groove. Dissonanzen (beispielsweise bei „Divine Sun") spielen auch weiterhin eine Rolle, die Songstruktur scheint jedoch weitaus geradliniger als ehemals.

Es besteht kein Zweifel, dass hier Voivod zu Werke gehen, denn zwischenzeitlich klingen vertrackte Melodiebögen und verschachtelte Rhythmuspassagen ans Ohr.
Der Wandel kommt unerwartet, doch ist das in diesem Falle kein Mangel, da es für die Hörer weiterhin genügend zu entdecken gibt, „Snake" seine Sache souverän durchzieht und Alt-Star Newsted auffällig unauffällig seinen Viersaiter bedient.

„Voivod" braucht seine Zeit, doch besteht kein Zweifel an der weiterhin vorherrschenden Klasse der Kanadier. Sauber!