Absu - Absu Tipp




Stil (Spielzeit): (thrashed) Black Metal (1:10:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight/Soulfood (13.03.09)
Bewertung: 9,5 / 10


Link: www.absu.us

Huch, ABSU sind tatsächlich zurück… Vor knapp acht Jahren gab’s das letzte richtige Lebenszeichen der Texaner um Proscriptor McGovern: „Tara“ war ein Maßstäbe setzender Bastard aus ¾ Up-Tempo-Black Metal, aufgepeppt durch old-school Thrash Riffs und etwas Death Metal Drumming. Das Ding war (nee, ist immer noch…) ein echter Schädelspalter. Doch anstatt dem Hörer nur den Bregen freizusprengen, was allerdings ganz vorzüglich funktioniert, vermochte „Tara“ auch noch mit Atmosphären zu überzeugen, die über die BM-übliche eisige Finsternis weit hinausgingen. Das selbstkreierte /-gewählte Genre: Mythological Occult Metal deutet ganz gut an, dass es ABSU um mehr geht, als bloß möglichst BÖÖÖSE zu sein.

Und „Absu“ knüpft mal nahtlos an „Tara“ an: als hätte es die vergangenen acht Jahre nicht gegeben. Was dann aber eher doch kein Wunder ist, denn der Neustart ist nicht erst während der letzten Adventszeit gebacken worden; einige der Nummern sind, soweit in Erfahrung zu bringen war, bereits unmittelbar im Anschluß an „Tara“ konstruiert worden. Und der Rest zog sich etwas hin… Die lange Entstehungszeit erklärt vielleicht auch, warum „Absu“ nicht ganz so homogen erscheint wie sein Vorgänger. Dafür aber eine Spur kontrastreicher. Und das bekommt „Absu“ nicht weniger gut wie „Tara“ das Konzeptionelle. Zumal auch diesmal die Kollaboration mit MELECHESH’ noch bittere Früchte trägt…

Da kollidieren denn also Riff-Monster wie „Night Fire Canonization”, das mit Akkorden startet, die von SLAYERs „Show no Mercy“ stammen könnten, oder die High-Speed Black Thrash-Hymne „Amys“ mit eher atmosphärischen Nummern wie „Ye Uttuku Spells“ oder „Of the Dead who Never Rest in their Tombs are the Attendance of Familiar Spirits“. Letztere kann neben „Those of the Void Will Re-Enter“ auch als Vertreter für die neue psychedelische Härte angesehen werden, die Proscriptor in einem Interview angekündigt hatte. Aber bitte, das obskur-dezente Hammond-Geschwurbel ist tatsächlich nicht nervend, sondern nur konstitutiv für okkulte Atmosphäre. Das könnte darum auch 70er Doomstern gefallen, auch wenn die Schlagzahl rund 180-mal höher ausfällt als gewohnt.

Ich weiß gar nicht, was ich fazitös sagen soll. Nach „Tara“ gelingt es ABSU erneut, brachiales Banger-Gemetzel mit echten Atmosphären zu kredenzen. Ein Genuss für all jene, die Black und/oder Thrash und/oder musikalischen Okkultismus lieben. Je öfter man „Ja“ sagen kann, desto geiler wird man „Absu“ finden. --- Ich sag drei Mal „ja“, deswegen gibt's auch 9,5 / 10. Das (nächste) nahezu perfekte Black Thrash Album der norwegischsten Band Amerikas.