Watain – Trident Wolf Eclipse

Watain – Trident Wolf Eclipse

Nach dem kontrovers diskutierten "The Wild Hunt" (2013) war es einige Jahre ungewohnt ruhig um WATAIN geworden. Es war von kreativer Schaffenspause und sogar Burn-out Syndromen zu lesen, sodass man sich fragen musste, ob und wie es mit der schwedischen Black Metal Kombo weitergehen würde. Mit dem Anfang Januar erschienenen "Trident Wolf Eclipse" melden sich WATAIN aber glücklicherweise eindrucksvoll zurück und tun das, was sie am besten können: Ein straightes, aggressives und hartes Album abliefern.

Das neue Werk setzt nicht den teils experimentellen Weg des Vorgängers fort, sondern erinnert wieder viel mehr an die Anfänge der Band: Es ballert, scheppert, röchelt und keift an allen Ecken und Enden. Gleich der Opener "Nuclear Alchemie" pustet dem Hörer mit einem Blast-Feuerwerk par excellence die Gehörgänge frei: Kaum Verschnaufpausen und eine höllische Raserei – herzlich willkommen im Metal-Jahr 2018.

"Sacred Damnation" setzt den diabolischen Ritt standesgemäß fort, hat aber neben Blast-Salven auch das ein oder andere melodische Riff zu bieten. Bei dem anschließenden "Teufelsreich", dem ersten deutschsprachig betitelten Song der Band, nehmen WATAIN die Füße etwas vom Gaspedal – das Tempo wird zugunsten eines schleppenden Rhythmus, getragenen Growls von Frontmann Erik Danielsson und mehr Heaviness gedrosselt – nach dem Wahn der beiden Auftaktsongs Balsam für die geschundenen Ohren.

Neues WATAIN Album - Straighter Black Metal ohne Experimente

Im Folgenden illustrieren "Furor Diabolicus" und "A Throne Below", dass WATAIN mit "Trident Wolf Eclipse" auf jegliche Art von Spielereien oder Experimenten verzichten – geradlinig und schnörkellos lautet die Devise des Albums, das mit gerade einmal 35 Minuten Spielzeit auch recht kurz geraten ist. Da die Band aber genau das abliefert, was sie auszeichnet, reicht eine gute halbe Stunde Hirnfräserei auch vollkommen aus.

Denn die mangelnde Abwechslung ist so ein bisschen das Manko der Scheibe – auch wenn das eingängige Solo in "Towards the Sanctuary", das komplexere Songwriting von „Ultra (Pandemoniac)“ und die immer wieder eingestreuten Melodien durchaus positiv hervorstechen. Insgesamt klingt die Platte zumindest stellenweise doch etwas zu sehr nach Nummer Sicher.

Dass diese Qualität aber immer noch locker ausreicht, um aus "Trident Wolf Eclipse" ein sehr gutes Album zu machen, zeigt einmal mehr der starke Abschluss "The Fire of Power". WATAIN sind und bleiben auch Anno 2018 eines der musikalischen Aushängeschilder der extremen Spielart des Metal – und Fans der Band können mit dem Kauf des Albums nicht viel verkehrt machen.

Tracklist von "Trident Wolf Eclipse":

01. Nuclear Alchemy (3:10)
02. Sacred Damnation (4:41)
03. Teufelsreich (4:26)
04. Furor Diabolicus (4:43)
05. A Throne Below (4:09)
06. Ultra (Pandemoniac) (4:01)
07. Towards The Sanctuary (4:54)
08. The Fire Of Power (4:42)