Belphegor - Pestapokalypse VI


Review


Stil (Spielzeit): Death/Black Metal (38:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (27.10.06)
Bewertung: Eine umgedrehte 6 für dieses höllisch gute Werk (9/10)
Link: http://www.belphegor.at

Mit dem sechsten Album "Pestapokalypse VI" haben die "bösen Buben" Helmuth und Sigurd von BELPHEGOR, ein der Zahl 6, würdiges  Album abgeliefert. Zum Duo geschrumpf, bediente man sich für die Studioaufnahmen im Stage One Studios in Kassel, der Sessionmusiker Robin Eaglestone (Bass) und Nefastus (Drums), der früher zum festen Aufgebot gehörte. Andy Classen sorgt bekanntermaßen für eine fette Produktion und hat auch bei diesem Album einen fantastischen Job abgeliefert. Der Junge kann sich sich vor Aufträgen sicher kaum retten. 
War ich beim diesjährigen Zabbenduschder Open Air vom mäßigen Sound enttäuscht, fühlt man sich beim Hören von "Pestapokalypse VI" wie in der Hölle persönlich (im positiven Sinne).

BELPHEGOR haben ihre Mischung aus Death- und Blackmetal seit der Gründung im Jahre 1993 von Album zu Album beständig weiterentwickelt. Vorbei sind die Zeiten von austauschbarem Geknüppel. So haben BELPHEGOR an Songwriting und Abwechslung zugelegt. Geblieben sind die provokativen, nicht immer ernstgemeinten Texte, die so manches satanistische Klischee eines Kirchenvertreters erfüllen mögen. Selbstbewußt haben sich die Österreicher im Opener "Belphegor - Hell´s Ambassador" ein Denkmal gesetzt. So rotzt der Song dermaßen nach vorne - böse und eingängig zugleich. Traditionell hat man schon immer deutsche Textteile in so manchen Song eingebaut. So auch im zweiten Song "Seyn Todt In Schwartz". Dauerblackmetalgeblaste unterlegt die rasiermesserscharfen und schnellen Riffs. Deathige Vocals setzen hier den Kontrast. Dass es nicht immer ein Doubleblastgeschwindigkeitsrekord Bedarf, zeigen BELPHEGOR im dritten Song "Angel Of Retribution". Ausser mit dem Titel hat man mit JUDAS PRIEST hier nichts gemein. Schwermütige Gitarrenriffs dominieren den Song, der mit zweistimmigen Gesang aufwartet und wohl eins der ersten Soli überhaupt bietet. Auch eine reinrassige Blackmetalhymne mit genretypischem Gekeife hat man in Form von "Chants For The Devil" im Aufgebot. Vier Songs, viermal Abwechslung in einem trotzdem runden Gesamtsound und Zusammenhang. So setzt sich das Album auch weiterhin sehr positiv fort. Einzig die Lyrics zu "Bluhtsturm Erotika" sind mir dann doch einfach zu platt. Textzeilen wie "...der Rosenkranz der Hölle" verschandelt den ansonsten gelungenen Track, dessen Vocals schon etwas von RAMMSTEIN haben

Fazit: Mit "Pestapokalpyse VI" haben BELPHEGOR ihr bisher stärkstes Album eingezimmert. Man zeigt sich enorm abwechslungsreich und dennoch kommt alles aus einem Guss. Die teilweise klischeehaften Texte sind wie je her Geschmackssache, aber man hat ja einen "bösen" Ruf aufrechtzuerhalten. Das Artwork von Seth Siro Anton (u.a. Covers für VADER), Musik und Produktion ergeben ein klasse Gesamtkunstwerk. Jetzt noch ein paar reifere Texte und die Höchstwertung ist drin. Aber dann wäre BELPHEGOR ja nicht mehr BELPHEGOR.