Norther - Circle Regenerated

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Bei den Finnen von NORTHER scheint grade eine neue Phase eingeläutet zu sein: ein Sängerwechsel und ein Tausch an einer Gitarre wurden vollzogen, da der alte Stimmbandbrecher mittlerweile nur noch für seine andere Band ENSIFERUM zuständig ist. Da ich hier meine erste Begegnung mit dieser Band habe, stört mich das allerdings herzlich wenig. Im Gegenteil, ich bin sogar der Meinung, ihr neuer Shouter steht ihnen ausgezeichnet gut! Und auf der Gitarrenseite ist eh alles in Ordnung.

NORTHER beackern das weite Feld des melodischen Deathmetals, welches sie hier auf „Circle Regenerated“ ziemlich modern gestalten. Mit modern meine ich nicht unbedingt DEADLOCK-mäßig, aber dennoch deutlich vom Zeitgeist geprägt: Die Produktion ist so klar und sauber und ausgewogen, dass ihre mittlerweile sechste Veröffentlichung ohne Probleme auch Menschen ansprechen könnte, die sich eigentlich nicht an Deathmetal heranwagen. Vor allem die Chöre sind extrem dick (manchmal sogar etwas zu sehr), und da mag man dann vieleicht doch wieder an DEADLOCK denken, wenn hier auch keine Frau für die Cleangesänge zuständig ist.

Aber wie gesagt, auch die Produktion lässt die Band sehr modern erscheinen - zwischendurch darf auch der Flirt zwischen Basedrum und rechter Hand des Gitarristen die Riffs dominieren – ohne aber jemals in Hardcore-Ecken zu verfallen. Aber wer jetzt meint, der keyboardgeschwängerte Klang von NORTHER wäre nur noch weich und atmosphärisch (z.B. auf „Closing In“), versteht mich falsch: die sechs Finnen können beides und legen sich selber dabei wenig Beschränkungen in den Weg. Und der Schlagzeuger zerballert in den richtigen Momenten eh alle Fragezeichen bezüglich der Härte der Band.

NORTHER haben hier ein Werk abgelegt, welches jede Menge Hits liefert, zwischen laut und leise pendelt und einfach Abwechslung bietet. Ich kann mir direkt vorstellen, wie gut sie auf Festivals damit ankommen müssten. Melodischer Deathmetal ohne jegliche Scheuklappen, mit grandiosen Melodien und jeder Menge Drive. Allerdings erwarten sie diese Mentalität auch vom Hörer…