Tribulation - The Horror

tribulation horror

Stil (Spielzeit): Death/Thrash Metal (32:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Pulverised Records/Soulfood (27.02.09)
Bewertung: 6,5/10

Allzu viel dürfte man noch nicht von TRIBULATION kennen, da „The Horror" nach dem üblichen Werdegang über Demos und einer EP das Debütalbum ist. Daraus lässt sich auch ableiten, dass der schwedische Vierer noch nicht viele Jahrzehnte existiert. Deshalb gibt es auch nicht viel zu erzählen; also warum um den heißen Brei reden, wo doch einfach ein paar Nordlichter das Erstlingswerk ihrer persönlichen Haudraufmusik vorstellen wollen.

Diese Scheibe heißt „The Horror" und ich fühle mich gleich in einen Hitchcock-Film versetzt. Aber dieser Zustand hält dann doch nur bis zum Ende des kurzen Intros an. Dann folgen keine symphonischen Bösartigkeiten, die einem vor Angst das Blut in den Adern gefrieren lassen, sondern es wird mit rauer, aber melodischer Sensemann-Musik aufgewartet. Doch hier geht es mir ein bisschen wie dem Esel, der sich nicht zwischen zwei Strohballen entscheiden kann. TRIBULATION packen durchaus eine ordentliche Räudigkeit aus, schlägern sich thrashig durch die Botanik und variieren durch akustische Intermezzi. Solistische Abwechslung zeigt sich im SLAYER-Stil oder harmonischen Griffbrettrennereien, neben hals-intensiven Vocals.

Aber auch wenn zum Beispiel in „Beyond The Horror" oder in „Sacrilegious Darkness" für einen Sekundenbruchteil horrorartige Quietscher eingebaut werden, erscheinen mir diese Momente nur als Legitimation, das Album als "Horror" bezeichnen zu können. Das kurze Auftauchen verschwindet sogleich wieder in Vergessenheit, so dass der Horror-Effekt doch nicht sehr ausgeprägt ist.

Deshalb würde ich das erste Scheibchen von TRIBULATION nicht als überbordend innovativ bezeichnen, auch wenn das zügig gezockte Todesblei mit deutlicher Thrashseite teilweise nett abrockt oder treibend den Schädel gegen die Wand fährt. Ich habe in der Bewertung geschwankt, da der Silberling einerseits gut einheizt, aber doch nicht den gewünschten Hitcharakter hat. So bleibt es bei einer soliden Schlachtplatte, die Fans von alten MORBID ANGEL im Mixer mit SLAYER eventuell interessieren könnte.