Discreation – Procreation Of The Wretched

Eine kurze Zeit nach Gründung organisierte die Band ihr eigenes kleines Festival, das „Schlachtfest“. Den dort anwesenden knapp 300 Zuschauern wurde wohl auch direkt ein ordentliches Brett Deathmetal serviert. Danach ging das Quintett mit einigen bekannten Bands, wie AMON AMARTH, DIE APOKALYPTISCHEN REITER oder auch BELPHEGOR auf Tour, bei denen sie noch den Vorprogrammslot belegten. Erst danach, knapp drei Jahre nach ihrer Gründung, wurde ihr Debüt „Order To Advance“ veröffentlicht. Es folgten einige Labelwechsel und weitere hochgelobte Veröffentlichungen.

Jetzt, anno 2015, wollen DISCREATION ein neues Kapitel in ihrer Bandhistorie aufschlagen und haben dazu sogar ein neues Bandlogo kreiert. Das soll den neuen Kurs ihrer Musik unterstreichen, der zwar immer noch unglaublich brutal, gleichzeitig melodiös und durchgehend moshbar daher kommt. Zeitgleich ist die Musik allerdings auch deutlich schwerer und um einiges dunkler geworden. Aber dabei stets facettenreich. Es wird nicht nur einfach stumpf losgebollert, sondern alles fein mit Breaks, melodischen Hooks und etlichen Tempowechseln vermischt.

Allerdings bekommt man bei genauerem Hinhören das Gefühl, dass sich die Songstrukturen beziehungsweise Schemata beinah aufs Haar ähneln. Da möchte man fast meinen, dass ein Lied wie das andere klingt, was allerdings übertrieben wäre. Ich meine lediglich die Songaufbauten. Und an denen hätten die Jungs aus Hessen gerne noch etwas herumexperimentieren und ändern können. Ansonsten handelt es sich um gut hörbare Deathmetalkunst.

DISCREATION ist mit "Procreation Of The Wretched" ein durch und durch heavy und düster klingendes Deathmetalwerk gelungen. Mächtige Grooves treffen auf schwere Melodien. Untermalt wird das Gesamtwerk durch einen professionell gemischten Sound und eine perfekte optische Gestaltung, die aus den Federn des renommierten Künstlers Juanjo Castellano stammt. "Procreation Of The Wretched" ist ein großartiges Werk, das dennoch einiges an Luft nach oben hat. Da geht noch was.