Master - An Epiphany Of Hate

Master - An Epiphany Of Hate
    Death Metal

    Label: FDA Rekotz / Soulfood
    VÖ: 29. Januar 2016
    Bewertung:7/10

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Paul Speckmann ist ein echter Veteran der Szene: Seit 33 Jahren sorgt er mit seiner Death Metal-Kapelle MASTER für angeknackste Nackenwirbel und fliegende Haare. Dass der Mann ein echter Vollblutmetaller ist, dürfte jedem klar sein, der sich auch nur ansatzweise mit dem Schaffen des Meisters auseinandergesetzt hat. So veröffentlicht er nicht nur mit seiner Hauptband regelmäßig Studioalben, sondern hat seine Finger auch bei einer ganzen Reihe anderer Alben und Nebenprojekte im Spiel (gehabt).

Nun steht also „An Epiphany Of Hate“ auf dem Plan. Etwaige Zweifel, bei so viel Output könnte auch mal ein Schnellschuss dabei sein, sind (zumindest was diesen Longplayer angeht) absolut unbegründet, auch wenn das Album etwas braucht, um aus dem Quark zu kommen. So tönen die ersten beiden Songs „Subdue The Politician“ und „Fiction Soon Becomes Reality“ (die sich, MASTER-typisch, mal wieder kritisch mit politischen Systemen auseinandersetzen) noch relativ uninspiriert – ab „Face Your Fear“ zeigt der Daumen dann aber wieder nach oben und das Trio feuert ein Mörderriff nach dem anderen ab.

Bestes Beispiel dafür ist (das für einen Death Metal-Song unüblich betitelte) „Just Be Yourself“: Ein wildes Hauptriff, das den Hörer mit sämtlichen Extremitäten zucken lässt und im Mittelteil dann ein richtig brutal-groovender Headbang-Part – so geht Death Metal! Eine weitere amtliche Groove-Walze ist der Titeltrack, während „Just Take My Right Arm“ und „Senses All Will Be Controlled“ eine deutliche Thrash-Schlagseite haben und somit ein bisschen Abwechslung in das Death-Metal-Inferno bringen.

An der Produktion aus den Shaark Studios in Tschechien gibt es absolut nichts auszusetzen. Das Schlagzeug klingt weder nach Rumpelkammer, noch nach Trigger-Overkill, der Bass ist angenehm warm und präsent, die Gitarren riffen mit genau der richtigen Schippe Schmutz und Boshaftigkeit daher. Einzig Speckmanns Stimme dürfte für den ein oder anderen MASTER-Neuling (oder diejenigen, die nur mit den älteren Scheiben der Band vertraut sind) erstmal zu einem „Gewöhnungsdurchlauf“ zwingen. Wenn man aber auf den recht eigenen Stil des Mannes klarkommt, macht dieses Album sehr viel Spaß.