Gorefest - La Muerte


Review

Stil (Spielzeit): Death'n'Roll (64:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (31.10.05)
Bewertung: Was für ein Comeback! (9/10)
Link: www.gorefest.nl

Gorefest melden sich nach sieben Jahren zurück auf der Bildfläche und alles ist wieder da: Der charakteristisch dumpfe Rock'n'Roll-meets-Death-Sound, der Arsch voller Hooks und genialer Riffs, die erbarmungslosen Blast Beats, grollenden Doom-Parts und noisigen Oldschool-Soli, die gepfefferten Breaks und die unverkennbare, gurgelnde Stimme von Sänger und Bassist Jan-Chris de Koeijer!

Mich überrascht und beeindruckt insbesondere, wie scheinbar selbstverständlich sich die genannten Charakteristika der alten Alben übergreifend in den vorliegenden 12 Songs vereinen, waren sie doch vormals eher typisch für jeweils gesonderte Schaffensphasen der Band. So bietet „La Muerte" den großartigen Groove und Death-Rock-Vibe von „Soul Survivor" und „Chapter 13", arbeitet aber gleichzeitig mit dem kompromissloseren Todes-Metal-Brett von Alben wie „False" und „Erase". - Somit schlagen Gorefest die perfekte Brücke zwischen den Jahren 1996 bis 1998 und 1992 bis 1994, wobei der Akzent eindeutig auf „False" liegt. So herrlich aggressiv klangen Gorefest nicht mehr, seit sie ihren Sound Ende der 90er in Richtung Entombed ausbauten!

Einem weiteren Trademark blieb das Vierer-Gespann treu: Auf „La Muerte" finden sich keine herausstechenden Hits, was damals wie heute jedoch keinen Kritikpunkt darstellt, da das Album in seiner Gesamtheit absolut überzeugt. Produziert von der Band in den Excess Studios in Rotterdam, wurde die Platte anschließend von Tue Madsen (Mnemic, The Haunted etc.) in den allseits bekannten AntFarm Studios gemixt und gemastert - und bietet trotzdem oder gerade deshalb den typischen Gorefest-Sound: Massiv und rotzig.

„La Muerte" liefert Abwechslung und Biss in dem Maße, wie ich es den Jungs ehrlich gesagt nicht mehr zugetraut hätte. Was für eine fette Comeback-Scheibe!