Sleepers' Guilt - Kilesa Tipp

Sleepers' Guilt - Kilesa
    Melodic Death Metal

    Label:
    VÖ: 27.02.2016
    Bewertung:8/10

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Einer der Vorteile von Festivals ist der Input an neuer Musik. Die eine oder andere "neue" Band findet man immer. Und wenn man dann noch oft genug im Pressebereich sitzt, bekommt man auch noch das ein oder andere aufgeschwatzt. "Kilesa" von SLEEPERS' GUILT zum Beispiel.

Eigentlich ist das Doppelalbum schon deutlich über ein Jahr alt, nicht ganz meine Vorstellung von einer aktuellen Review, aber die Jungs machen einen sympathischen Eindruck und die Show ist auch nicht schlecht. Außerdem sieht man sich im nächsten Jahr vermutlich wieder, da kann man zumindest mal reinhören. Nachdem dann auf der Rückreise von den Metaldays beide CDs des Albums nicht nur eine, sondern direkt zwei Runden über das Autoradio gedreht haben, bevor ich vor Festivalermüdung auf ein Hörbuch wechseln musste, will ich aber doch zumindest ein paar Worte zum Debütalbum der Luxemburger sagen. Und ich versuche, mich hier kurz zu fassen, es hatten ja alle mehr als genug Zeit, selbst rein zu hören ...

CD 1 oder "So machen wir Melo Death"

SLEEPERS' GUILT ziehen direkt mit dem Debüt die Karte Doppelalbum und die Teilung ist durchaus gerechtfertigt. Die erste Scheibe ist ein Melodic Death Album. Ein gutes, durchaus mit eigenem Sound und gar nicht eintönig. "Sense Of An Ending" geht als Einleitung direkt nach vorne, "Scars Of War" wird die Nackenmuskeln freuen, "Angel Eyes" kann man stellenweise fast als Ballade verkaufen, "Teardrop Bullets" hat nicht nur seine ruhigen Momente, sondern neben Klargesang auch weiblichen Besuch. Allein für die erste CD der Box lohnt sich also die Empfehlung.

CD 2 oder "Darfs ein bisschen progressiver sein?"

Und dann kommt die zweite CD, hier ist der Titeltrack des Albums zu finden. Nur der Titeltrack. Als Dreiteiler. Eine halbe Stunde lang. Nur der Titeltrack. Und er ist ziemlich gut. Deutlich progressiver als das, was auf der ersten Scheibe zu finden ist, aber was will man sonst mit einer halben Stunde Spielzeit anfangen? Die drei Teile von "Kilesa" – "Kleshas", "Akusala-Mula" und "Vipassana" – setzen sich, wie man bei den Titeln vielleicht vermuten würde, mit Verschmutzung im buddhistischen Sinne auseinander. Und auch für die zweite Scheibe kann man nur eine Empfehlung aussprechen. Die halbe Stunde ist sinnig und solide gefüllt. Abwechslungsreich und doch mit rotem Faden. Ein Epos im Melodic-Death-Gewand.

... und jetzt zusammen auf ein Fazit

Es gibt im Melodic Death sicher leichtere Kost und Vieles, was SLEEPERS' GUILT da in Silber gepresst haben, muss man zwei- oder dreimal hören, bis es sich im Ohr richtig anfühlt. Aber sie haben es hinbekommen, dass man es nicht bei einem Mal durchhören belassen kann und verdammt, klingt es richtig, wenn es einmal im Ohr ist. Ein Album, dem man von der Qualität – vom Songwriting über die Produktion bis zur Aufmachung – nicht abnehmen will, dass es ein Debüt ist. Und mittlerweile ist es alt genug, dass ich hoffentlich demnächst das nächste loben kann.

 

Tracklist

CD 1

  1. Sense Of An Ending
  2. Two Words
  3. Scars Of War
  4. Angel Eyes
  5. I Am Reality
  6. The Mission
  7. Dying Alive
  8. Teardrop Bullets
  9. Supernova
  10. Not For Words

CD 2

  1. Kilesa I: Kleshas
  2. Kilesa II: Akusala-Mula
  3. Kilesa III: Vipassana