Kirk Windstein - Dream In Motion Tipp

Kirk Windstein - Dream In Motion

Nach fast 30 Jahren aktiven Musikerdaseins (CROWBARs Debüt erschien 1992) ist die Zeit reif für das erste Soloalbum von KIRK WINDSTEIN. Zwei Jahre hat er immer wieder an „Dream In Motion“ gebastelt. WINDSTEIN zufolge hat er darauf Riffs und Ideen verarbeitet, die für seine Stammband nicht geeignet wären, weil sie zu milde sind.

Melancholisch, aber weniger wütend als CROWBAR

Das heißt aber nicht, dass der Vadder Abraham des Sludge auf seine alten Tage die Dur-Akkorde entdeckt hätte. Nein, „Dream In Motion“ folgt atmosphärisch den melancholischen Wegen, die KIRK WINDSTEIN wie kaum ein anderer ausgelotet hat. Nur klingt das Soloalbum eben nicht so wütend, wie man es gewohnt ist. Das stellt die Melancholie nur noch deutlicher heraus.

Cleane Akkorde, traurige Melodien und WINDSTEINs unnachahmliche Stimme

Von Ausnahmen wie dem Opener abgesehen, tritt WINDSTEIN hier eher selten aufs Verzerrer-Pedal. Viele Songs sind von sehr cleanen, von Hall umwehten Akkorden geprägt und klingen dadurch leicht und luftig. Wären da nicht als zweites Element die traurigen, oft zweistimmigen Gitarrenmelodien, die hier ohne Sludge-Umgebung wunderbar wirken können. Viele Passagen könnten auch von MY DYING BRIDE stammen. Drittes Element ist natürlich KIRK WINDSTEINs Stimme, die auf einzigartige Weise Rauheit und Melodiösität zu einer intensiv-emotionalen Melange vermengt.

„Aqualung“-Cover als gelungener Abschluss

Auch wenn zwar nur die meisten Songs absolut zünden, hat WINDSTEIN hier ein ziemlich geiles Album geschaffen. Abgerundet wird „Dream In Motion“ noch von einer gelungenen Coverversion von JETHRO TULLs „Aqualung“. Alle, die mit melancholischer Musik im groben Rahmen zwischen Sludge, Doom und sonstigem Dark-Kram was anfangen können, sollten sich das Teil auf die Einkaufsliste setzen.

   Tracklist:
   1. Dream In Motion
   2. Hollow Dying Man
   3. Once Again
   4. Enemy In Disguise
   5. The World You Know
   6. Toxic
   7. The Healing
   8. Necropolis
   9. The Ugly Truth
10. Aqualung (* Jethro Tull cover)