
Stil (Spielzeit): Alternative-Rock (46:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Fastball Music / SonyBMG/Neo (22.06.08)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.myspace.com/dearwolf
http://www.dearwolf.de
DEAR WOLF aus Krefeld sind kein unbeschriebenes Blatt.
Anfang der Neunziger rotierten ihre Songs – allen voran „Summer Train“ - auf jedem Musiksender, die vier Herren gaben quasi pausenlos Konzerte (u.a. Tour mit THE CROSS) und ihre (größtenteils) deutsche Fanbase erweiterte sich beständig. Kurz gesagt: Es wurde gerockt, was das Zeug hält...
Dann aber – um 1996 – lösten sie sich aus unerklärlichen Gründen auf und veröffentlichten ihr vorerst letztes und viertes Album „Laundry“. Nun, über zehn Jahre später, melden sie sich mit teilweise neuer Besetzung zurück: „The Falldownstandup“ heißt das aktuelle, elf Songs umfassende Alternative-Werk um Sänger Alexander Clahsen – und dies kann zu Recht als ordentliches Comeback bezeichnet werden, klingt es doch geradezu feurig und erstaunlich frisch:
Mal nach zugänglicheren QUEENS OF THE STONE AGE, dann wieder nach den KAISER CHIEFS, grundsätzlich aber den EDITORS relativ ähnlich, auch aufgrund der tiefen und außergewöhnlichen Gesangsstimme. Auch wird hier immer wieder nach altbewährten Schemata vorgegangen, wie dem klassischen Laut-Leise-Spiel oder überraschenden Brüchen innerhalb der Songs.
Stücke wie „How Did You Know“, „For Sure“ oder „Life Is A Grand“ sind dabei umwerfend schnell und laden zu verschwitzter Konzert-Atmosphäre ein.
Sonst ist der aufgefahrene Stoff eher im Midtempo-Bereich (z.B. „Falling Star“) angesiedelt, sogar eine tolle Popballade wie „The Deep“ findet sich, um mit dem zusätzlichen Klavier Lagerfeuerromantik zu entfachen.
Das leicht funkige „Yeah, Yeah, Yeah“ fällt ebenso angenehm aus dem Rahmen, wie der vielleicht beste Song „Superstar“ - hier wird gegrooved, geschrammelt und gepoltert, was das Zeug hält. „Superstar“ könnte sich wohl gut in den dreckigsten Rockschuppen des Landes, als auch in den Charts neben THE KILLERS machen. Obwohl Stücke wie „The Will To Fly“ oder der Eröffner „Vaulting Horse“ eher düster ausgefallen sind.
Für meinen Geschmack ist der letzte Song „Rollercoaster“ leider etwas zu ruhig gehalten, hier hätte man eigentlich nochmal ein wenig aufs Gaspedal drücken können.
Aber was soll´s?
Fazit: Keiner der Songs ist danebengegangen, alles geht rund und melodisch im Mittelmaß auf, auch wenn das Album seine anfänglich vermutete Substanz nach einigen Hördurchgängen bereits hier und da etwas verliert.
Im Prinzip eine gelungen Alternative Scheibe, die einen angenehm unterhält, aber auch nicht wieder ein Jahrzehnt gespannt auf DEAR WOLF warten lässt...