Dead Confederate - Sugar

dead_confederate

Stil (Spielzeit): Psychedelic Rock / Alternative (36:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Kartel (23.8.10)
Bewertung: 7,5/10
Link: www.deadconfederate.com, MySpace

In welche Schublade soll ich die denn jetzt stecken? Mit wem vergleichen? Black Rebel Motorcycle Club, Smashing Pumpkins? Immer wieder kommt mir irgendein Element in den Songs bekannt vor, und dann kriegen DEAD CONFEDERATE doch noch die Kurve zur Eigenständigkeit, die vor allem in einem Hang zu psychedelischem Wabern besteht. So wird ihnen der Allgemeinplatz Alternative/Indie eben auch nicht gerecht.
 Der Opener „In the Dark“ zieht schon richtig in das Album rein, so soll’s sein. Hier treffen rockige Gitarren auf einen fetten Hammond-Teppich, der Gesang nölt britisch. Mit „Run from the Gun“ folgt dann sogleich ein echter Hit, dessen Melodie einen nur schwer wieder loslässt. Hier werden Tempo und Rock n’ Roll-Faktor (von Härte mag ich bei DEAD CONFEDERATE nun doch nicht sprechen) zurückgefahren, zur Akustischen gibt’s schönen zweistimmigen Gesang. Song Nummer drei ist gleichzeitig auch Facette Nummer drei: Der Sänger erinnert bei „Father Figure“ etwas an einen wenig quäkigen Billy Corgan, das Schlagzeug scheppert sich mit einem kreativen Beat durch ein düsteres Stück, das eine nächtliche Autofahrt gut untermalen würde.

 Und so weiter, könnte man sagen. Denn: was alle Stücke auf DEAD CONFEDERATEs zweitem regulären Album bei aller Abwechslung gemeinsam haben, ist die lakonische Unaufgeregtheit des Britpop und die emotionale Tiefe des Grunge, dessen Einfluss die Band allerdings im Laufe ihrer Entwicklung etwas zurechtgehobelt hat. Mal geht’s noisy und mit verzerrtem Gesang zur Sache, mal leiten Celli ein entspannt-hypnotisches Stück wie „by Design“ ein und eigentlich gibt es in jedem Song irgendeine kleine, angenehme Überraschung. Dabei wird stets darauf geachtet, nicht zu kompliziert zu werden, der Geist der 90er Jahre sorgt wohltuend dafür, dass das Album bei aller Detailfreude und Melancholie auch einfach süffig reinläuft.
Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...

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