
Stil (Spielzeit): Alt. Rock / Prog / HardCore (=Boysetsfire im alt. Rock-Bereich) (55:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (2006)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.glimproject.com/
http://www.myspace.com/glimproject
Oh man, komme ich wohl darum herum, dieses Review zu schreiben ohne auf BOYSETSFIRE hinzuweisen? Ich versuch`s mal…
Bei diesem selbstbetitelten Album handelt es sich um das Debüt eines kanadischen Quartetts, welches es sich irgendwo zwischen Prog, Alternative Rock, Metal und etwas Hardcore gemütlich gemacht haben. Der Gesang klingt unglaublich nach…ach ja, ich wollte dass ja vermeiden. Dann sag ich es mal so: Wahnsinns Sänger, der eine sehr ausdrucksstarke Stimme hat, die von soft bis geschrieen reicht, ohne dabei an moderne Strömungen zu erinnern. Mir fällt da eher so eine bestimmte Hardcoreband ein, die auch manchmal im Gitarrensound der Band auszumachen ist. In den Arrangement nur streckenweise. Denn obwohl der Wechsel zwischen cleanen Zerlegungen in den Strophen und den brachialeren Refrains mit Hymnengesang durchaus bekannt anmutet, ist der durchschnittliche TGP-Song ca. über sechs Minuten lang!
Zu dieser progähnlich anmutenden Songlänge kommen natürlich ab und zu auch ausgedehnte Instrumentalpassagen – so was geht halt immer gut, wenn der Sänger gleichzeitig noch ein Instrument spielt. Aber zu oft wird nicht auf den Gesang verzichtet, da der schließlich zu den absoluten Stärken der Band zählt und sich wirklich hinter niemandem verstecken braucht. Nicht mal hinter…
Die Instrumente sind immer voll auf der Höhe und versuchen in den Passagen, in denen sie nicht die Unterstützung für die coolen Melodien sind, auch mal zu zeigen, was sie so können. Das hält die Songs frisch und gibt immer ein wenig Abwechslung, da die Songs in sich gesehen schon durchaus einen bestimmten Sound haben, der sehr eine gewisse Band erinnert, wenn diese ihre HC-Roots abschwächen und dafür alt. Rock und Prog dazu mischen würden.
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie mir die Platte gefallen würde, wenn ich nicht auch eine ganz bestimmte, mittlerweile aufgelöste HC-Band vergöttern würde. Aber egal. Die Platte ist ziemlich cool – vor allem vom Gesang her. Die Songs hätten allerdings ruhig etwas kürzer gekonnt und das Akustiklied am Schluß ist ehrlich gesagt nicht so der Burner. Und wenn man jetzt mal von dieser frappierenden Ähnlichkeit zu einer ganz bestimmten Band absieht, spielen TGP hier echt mal ihren eigenen Stiefel. Klingt sehr schön untredig aber trotzdem modern. Bin mal gespannt auf das zweite Album, welches mittlerweile auf dem Weg sein soll.