Doch einmal reingehört, verbirgt sich hinter der lahmen, nichtssagenden Verpackung ein schönes Stück psychedelischer Musik. MATHS AND THE MOON spielen eine schöne, angenehm schrankenfreie Mischung aus Rock, Alternative und vielen abgefahrenen, atmosphärischen Elementen. Das erste richtige Stück nach dem Intro besteht zum Beispiel aus Strophen mit hektischem Sprechgesang und einem gesungenen Refrain, der „On A Knife Edge“ in Richtung Indie oder Post-Punk rückt. An anderer Stelle, am intensivsten beim ambientartigen Instrumental „Recurring Dream Number 13“, spielt das Trio ausgiebig mit psychedelischem Soundgeschwurbel. Dann wieder rockt es deftig und geradeaus daher. Oft umspielt ein schüchterner Shoegaze-Vibe den Sound.
Teilweise geht der Spieltrieb von MATHS AND THE MOON zu weit. Manche Dinge hätten nicht sein müssen, weil sie das Album in die Länge ziehen und unnötig zerreißen. Alles in allem ist „Night Train, Day Dream“ aber ein gelungenes Album, dessen spannende Momente gewisse Fehler definitiv verzeihen (und live machen bestimmt auch die Exzesse sehr viel Spaß). Die sieben Pfund, die das Album auf der Bandcamp-Seite kostet, sind jedenfalls gut angelegtes Geld.
Never judge a book by it’s cover – und Alben auch nicht. Denn es gibt immer wieder Überraschungen, die vorgefertigte Meinungen ins Wanken bringen. So ging es mir mit „Night Train Day Dream“, dem Debüt des britischen Trios MATHS AND THE MOON. Mit Blick auf das Cover habe ich erstmal nichts Gutes erwartet.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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