Sequoyah - Crossfades


Review


Stil (Spielzeit): Alternative-Rock mit einem Schuss Wüstenfeeling (32:15)
Label/Vertrieb (VÖ): FNR/Radar (23.05.06)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.sequoyah.de

In optimalen Momenten können die Songs auf "Crossfades" einen Blick auf die Homepage der deutschen Fünfercombo SEQUOYAH ersetzen. 
Denn man hört das, was die Bandmitglieder als ihre Einflüsse angibt, in diesen optimalen Momenten ganz einfach heraus und kann es unter dem Namen "Wüstenrock" zusammenfassen. Man hört KYUSS, ohne die Wuchtigkeit, auch deren Band-Nachfolger, die QOTSA kann man bei manchen Gitarrenriffs durchaus erlauschen. Den Southern Rock, den Grunge und damit auch Pearl Jam, Richtungen und Bands die dieses Genre in den letzten Jahrzehnten erheblich geprägt haben, hat man sowieso im Hinterkopf. Auch Vergleiche mit der zu Unrecht nicht weltbekannten österreichischen Kombo MATT BOROFF drängen sich auf. Auch diese bringen es fertig, dieses Gefühl, sich mitten in einer endlosen, heißen, aber trotzdem gemütlichen Einöde zu befinden, auf Platte zu bannen. Und umgekehrt keimt natürlich auch gleich ein bisschen Hoffnung, dass es SEQUOYAH umgekehrt wie alle dieser Bands live schaffen, auch die ruhigeren ihrer Songs zu tanzbaren und stimmungsmachenden Bühnenkrachern zu machen. 

So weit zu den optimalen Momenten. In den Momenten, die weniger optimal sind, klingt der Sound leider ein wenig dünn, hier fehlt ein gewisser Breitwandeffekt, der einen, geht es erst eimal auf ein höheres Tempo zu, so richtig erschlägt. So fehlt den schnelleren Nummern, unter anderem dem Opener "Cowboys", "Love is Pain" und auch "Yearning" eine atmosphärische Dichte, auch wenn ersterer dieses Manko wieder durch den Drive, mit dem dieser Song den Hörer ins Album stürzt, wieder ausgleicht. 

Auch in den leisen Tönen ("Unconsciousness") können SEQUOYAH durch ihren charismatischen und international konkurrenzfähigen Sänger Mischa bestechen, auch hier wirkt allerdings die Abmischung leider bei kritischen Stellen ein wenig dünn. 

Insgesamt eine überzeugende EP, live ist den fünf Herren außerdem noch eine weitere Steigerung zuzutrauen. Ein bisschen wird das Bild zwar durch die erwähnten Kritikpunkte getrübt, nichtsdestotrotz springen noch respektable 6,5 Punkte für SEQUOYAH heraus. 

Anspieltipps: Cowboys; Unconsciousness; Wanna
BYE Redaktion

Wenn Du Metal, Rock, Hardcore oder Alternative hörst und Szene-Polizisten für das Letzte hältst, was Musik braucht, dann bist Du hier zu Hause. 
 
 

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