
Stil (VÖ): Alternative/Indie (31.01.04)
Label/Vertrieb: Marvin Rec. / SPV
Bewertung: Wunderbar
Link: www.eatenbysheiks.de
Die „Scheiche" haben meine Sympathie auf ihrer Seite. Und ich vermute, die meisten Leute, die Eaten By Sheiks ebenfalls schon live und persönlich erlebt haben, sind derselben Auffassung. Was sich auf dem mittlerweile fünften Album an sperrig-schönen Melodien und knorpelig-ansprechenden Arrangements befindet, läuft abseits von ausgetretenen Pfaden. Musik ohne Navigationssystem, 0815 als unbekannte Zahl und nicht direkt sondern den Umweg über Rock gehen, vom Hörer Aufmerksamkeit einfordern. - So funktioniert „Our Last First Record", ein Bausatz aus Indie-, Alternative oder Was-auch-immer-Rock. Die Welt der Scheiche erschließt sich nicht auf Anhieb, doch bereits nach zwei Umdrehungen zünden Songs wie das groovende „Melt Me Down", „Shake Off" in seiner monotonen Eindringlichkeit, der schlichte Rocker „Execute" oder das heiter-mitziehende „This Is Why", um nur einige wenige zu nennen. Zu süßlich für meine Ohren klingt „Sometimes", eine instrumentell reduzierte Ballade, bei der die eh schon recht helle und klare Stimmer von Sänger Ricardo vor Schmalz nur so trieft. Und warum ähnelt das Bass- und Gitarrenlick von „Sleeping Bag" so gnadenlos auffallend RHCP's „Scar Tissue"? Zwei Songs von vierzehn mit Fragezeichen, der Rest ist einfach gut, besonders das wunderbar melancholische „My Concrete". Weitgehend reduziert auf das Wesentliche, ungeschönt und prägnant sowie ein wenig zartbitter, weit am Abgrund der Belanglosigkeit vorbei. Ein sehr schönes Album.

Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock, meine bevorzugten Genres sind jedoch Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!