Aeveron – Existential Dead End




Stil (Spielzeit): Melodic Black / Death Metal (48:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Battlegod Prod./Twilight (24.10.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.aeveron.com
http://www.myspace.com/aeveron

Aus einem östlichen Teil der Bundesrepublik, genauer Zwickau, kommt AEVERON, eine Truppe motivierter Musiker, die sich seit sechs Jahren härterer Mucke widmen. Indem sie sich keine Schranken auferlegten, haben sie genügend Kompositionsfreiheit, so dass nun ihr zweites vollständiges Album präsentiert wird, als Nachfolger einer EP von vor zwei Jahren.

Die Herren von AEVERON geben ein Hinweisschild an, auf dem steht, dass sie so etwas wie melodischen Death Metal machen. So mutet es auch anfangs an. Mit melodischen Riffs und synthetischer Untermalung growlt sich Fronter Thomas durch den Opener. Dann werden cleane Gesänge in der Hookline gezeigt, während man später wieder kräftig die Griffbretter schrubbt. Mit dem ersten Song klingt das allgemeine Prinzip der Truppe an, melodische harte Gitarrenmusik zu machen.
Sofern der Herr am Mikro alles hörbare selber macht, ziehe ich meinen Hut vor ihm. Von tödlichen Growls über schwarzes Herumschreien bis zu den klaren Gesängen beherrscht er alles im Wechselspiel, was mit ein Merkmal der schwierigen stilistischen Einordnung ist. Track vier namens „Bound For Victory“ hat gewisse Parallelen zu Pagan-Bands wie EQUILIBRIUM oder ENSIFERUM. „Autoapotheosis“ beginnt als symphonisch ruhiges Monumentalstück, bis es sich aufschaukelt zu ein bisschen schwarz-metallischem Geknüppel mit deftigen Grooves für zwischendurch.
Ob man mit „Contemplation“ sich in geistigen Höhenflügen selbst verliert, bezweifle ich, aber melancholisch geschredderte Äxte mit synthetischen Streichern bringen mit der dunklen Stimme ein bisschen Flair von INSOMNIUM. Die folgende Hymne der Sterblichkeit verknüpft dieses Flair mit Akustik-Geklampfe und pathetischem Power Metal-Gesang.
Als komplex könnte man die Scheibe von AEVERON bezeichnen, da sich durchaus Trademarks verschiedener Stilrichtungen finden lassen. Dabei wird aber viel Wert auf Eingängigkeit und nicht zu vertrackte Arrangements gelegt. Deshalb nenne ich es lieber vielfältig als wahnsinnig progressiv mit viel Gefrickel.

Der Sound hebt ab und zu die Synthies sehr stark hervor und die Gitarren sind recht roh verzerrt, doch es bleibt ein gutes Maß an Brutalität zurück, auch wenn ein wenig mehr Druck dahinter nicht geschadet hätte. Man schütte die melodiöse Härte von CATAMENIA zusammen mit Keyboard-Malerei von EQUILIBRIUM, ein bisschen deutschem Power Metal oder ANGRA und fertig ist „Existential Dead End“. Leichter lässt sich diese Platte nicht beschreiben. Deftig und eingängig, symphonisch und brutal rockig.