Link: http://www.myspace.com/svarttjern
Unglaublich, dass in einem Land von knapp fünf Millionen Einwohner sich eine solch große Anzahl von Bands darbietet. Der norwegische Fünfer widmet sich - wie sollte es auch anders sein - dem Hass auf die Menschheit und der Schlechtigkeit im Allgemeinen. Das Debüt von SVARTTJERN zeigt die düsteren Gedanken schon eindeutig in Cover-Gestaltung und Titel - und musikalisch eher morbide brutal als melancholisch düster.
Ähnlich heftig wie bei LIMBONIC ART ist der Einstieg der Platte. Kompromisslos, ohne Vorwarnung, mit Schmackes wird drauf los gedroschen, was die Aggressionen so hergeben. Dabei scheint der Schreihals vom Dienst manchmal vor Wut nicht einmal sich halbwegs artikulieren zu können; doch ab und zu ein Touch von trunkener Raserei passt zu der Schnörkellosigkeit der acht Tracks. HansFyrste könnte dem ein oder anderen von RAGNAROK bekannt sein, wobei diese Truppe insgesamt eher in der Liga des Untergrunds von schwarzer norwegischer Erde spielt.
Es muss nicht immer alles komplex sein und zum aufmerksamen Zuhören bewegen, meine ich. SVARTTJERN sagen sich, wir machen es lieber kurz und schmerzvoll. In unablässigem Schwanken zwischen Blastbeat und „normalem" Doublebass-Gewummer knallt diesem Ausbruch an Boshaftigkeit eine Kugel nach der anderen aus dem Pistolenlauf.
Mit einer guten halben Stunde ist das Scheibchen zwar recht kurz gehalten, doch an dieser Stelle zitiere ich gerne Alexi Laiho, der einmal in einem Interview bezüglich eines eigenen Albums sinngemäß sagte: ‚Bei solch harter Mucke reichen doch unter vierzig Minuten aus. Und wer noch mehr braucht, kann ja noch mal von vorne anfangen.'
Während die Schwarz-Musik von SVARTTJERN relativ schmucklos ist, dürfte das geneigte Auditorium gerne ellenlange Killernieten an die Arme heften und sich das Gesicht bemalen. Auf „Misanthropic Path Of Madness" kann ich zwar keine Ausgefallenheiten ausmachen, aber der ursprüngliche Black Metal aus dem Land der Fjorde bringt alles mit, was man für die Blutwurst zum halbstündigen Abendessen als Untermalung benötigt.

Stil (Spielzeit): Black Metal (31:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Schwarzdorn Prod./Twilight (13.02.09)
Bewertung: 7 /10

Manuel
"Größtenteils harmlos."