Zwar steigen DEPRESSIVE WINTER nach dem Intro mit einem sehr einfachen (circa fünf Akkorde auf knapp acht Minuten) aber irgendwie doch packenden, schnellen Stück namens „Voices“ ein, das mich vom Drive her an NAGLFAR erinnert. Die Gitarren klingen fett und der Shouter ist zwar eintönig, aber okay – beidem hört man an, dass die Band mit einem halben Bein im Death Metal steht. Dann folgt aber leider schon eine Art zweites Intro, das den Fluss direkt wieder zerhackt. Und danach kommt „Nihilum Bellus“ nicht mehr so richtig in den Tritt. „Abyss“ ist ein doomiger Schlepper mit ellenlangem Solo, „Post Mortem Celebration“ schwankt auf neun Minuten zwischen Midtempo und Blast – beide Songs haben durchaus ansprechende Riffs und gute Melodien. Dann folgt weiterer Füllstoff mit wahnsinnig künstlich klingendem Feuergeknister. Dann noch ein ziemlich guter Song, kompromisslos hart. Und zum Abschluss ein schleppender Rausschmeißer mit gelungener Epik – der nicht von DEPRESSIVE WINTER stammt, sondern von MORGION.
Wenn die überflüssigen Zwischenspiele nicht wären, könnte „Nihilum Bellus“ ein stimmiges Album sein, denn auch wenn DEPRESSIVE WINTER nicht gerade vor Ideen sprudeln - Songs schreiben können sie. Das reicht aber noch lange nicht, um mich vom Stuhl zu reißen. „Nihilum Bellus“ kann mich emotional nicht packen und ist mir deshalb einfach ein bisschen zu langweilig, um es toll finden zu können.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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