Hypnos – In Blood We Trust (Re-Release)

Hypnos In Blood We Trust

Stil (Spielzeit): Death Metal (50:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Mad Lion Rec./Twilight (2000/2011)
Bewertung: 8/10

http://www.hypnos-cz.com

Wer vor zwölf Jahren nicht aufgepasst hat, hat das in Tschechien entstandene Debüt-Album der urigen Knüppel-Truppe von HYPNOS verpasst. Kurz zuvor gegründet, wurden zwei Alben herausgeschleudert, bevor das Mitglieder-Karussell sich zu drehen begann. In größerem Abstand kamen dann bis heute noch zwei weitere Alben heraus, die jedoch nicht in die obere Liga vorstießen. Nun bietet sich die Gelegenheit, das alte Futter nochmal aufzuwärmen.

Fast anmutig schreiten die ersten Laute durch das Minenfeld, als ob man sich nicht trauen würde, gleich richtig loszulegen. Doch allzu lange muss man nicht auf die bretternden Riffs warten. Die von typischen Themen wie Tod und Gewalt angewiderten Vocals werden zu den Blastbeats gekeift und bekommen stellenweise Unterstützung von den Kollegen.
Manchmal hat die Gehässigkeit einen matt-schwarzen Touch, auch wenn die Gesänge eine Unterhaltung zwischen Growls und Kreischen vorspielen. Sogar Keyboards werden eingesetzt, um die Luft mit Asche zu schwängern, und in erdigem Klanggewand gelingt das auch ziemlich gut. Solistische Einlagen wandern zwischen Tragik und thrashigem Fingerhäckseln hin und her, und der „Lovesong" am Ende des ersten Drittels schmiegt sich mit seinen schweren Gitarren in gemütlichem Tempo in die dunkle Ecke des Kohlenkellers. Anschließend wird mit Klavierbegleitung der Teufel höchstpersönlich erweckt, so dass im Anschluss wieder ordentlich geholzt werden kann.

Der schnörkellose Einstieg in „Across The Battlefields" ist das beste Beispiel für ehrliches, traditionelles Todesblei. Um die Neuauflage interessant zu machen, gibt es fünf Bonus-Tracks, unter denen sich ein rotzig-brutales BULLDOZER-Cover befindet. Der angehängte Titelsong, der in zwei Klangversionen vorkommt, hat übrigens soviel mit POWERWOLF zu tun, wie Grizzlybären mit Bikinis.
Bei den Zusatz-Songs empfinde ich persönlich die Snare-Drum zu hölzern, warum auch immer der Klang hier anders ausfällt. Den Gesamteindruck schmälert dieser Punkt allerdings kaum. Wer mit GRAVE oder den geographisch näher liegenden VADER etwas anfangen kann, wird nicht zurückschrecken, wenn er sich um das neu aufgelegte Scheibchen kümmert.

P.S.: Wer interessiert ist, die Burschen bringen demnächst eine neue Platte an die Öffentlichkeit.