Necrowretch - Putrid Death Sorcery

Necrowretch - Putrid Death Sorcery
NECROWRETCH aus Frankreich legen mit „Putrid Death Sorcery" ihr Debütalbum via Century Media vor. Das wütende Trio hat sich dem sehr ursprünglichen Death und Black Metal verschrieben und knüppelt sich so dermaßen retrospektiv durch die knapp 35 Minuten, dass man sich tatsächlich einige Jahre zurückversetzt fühlt.

Auch produktionstechnisch klingt „Putrid Death Sorcery" sehr nach den frühen Platten der führenden Truppen aus den Genres, was aber sicherlich gewünscht war. Wer also die alten (oder auch teilweise sehr guten neuen) Platten von ASPHYX, DEATH, MARDUK oder auch DESASTER gerne gehört hat, der kann durchaus Gefallen an dem Erstwerk von NECROWRETCH finden.

Besonders gut gelungen sind die Vocals von Sänger Vlad: Herrlich kehlig wird hier durch die Gegend gezetert und so mancher Schrei geht einem tatsächlich durch Mark und Bein. Der Bass donnert durch die Gegend, die drückenden tiefen Riffs preschen vorwärts und auch die Drums poltern ordentlich dynamisch. Für meinen Geschmack trifft Schlagzeuger Mörkk häufig die richtige Nuance Blast Beat („The Anthropomancer" oder auch „Necrollections") und knüppelt die Songs nicht tot oder platt. Kompositorisch sind NECROWRETCH also ebenfalls verhältnismäßig einfallsreich, verlassen sich aber auf schon existierende Strukturen und sind für einen Death Metal Fan somit auch ein Stück weit vorhersehbar. Zum Haare schütteln reicht das allemal, ist aber natürlich null innovativ.

Das Attribut "old school" wird durchgehend konsequent geführt: das fängt beim sehr guten Bandlogo an, geht über in das nette Plattencover von „Putrid Death Sorcery" und zeigt sich auf der Scheibe selbst in kleinen Details, wie das liebevolle Intro zu „Impious Plague In Catacombs". Das hat schon Charme und Anziehungskraft auf den durchschnittlichen Fan von Brutalität, morbidem Metal und roher „voll auf die Zwölf-Mucke".

„Impious Plague In Catacombs" ist neben „Necrollections" mein Highlight der Platte, da hier durchdringende gutturale Schreierei auf gemäßigtes Tempo trifft. Grundsätzlich sind aber alle Stücke auf „Putrid Death Sorcery" hörenswert. Eintönig sind sie zwar nicht, aber leider auch nicht besonders eigenständig, so dass man die elf Lieder kaum voneinander unterscheiden kann. Allerdings haben alle auch eine relativ knappe Spieldauer, direkt ohne viele Schnick Schnack. Dass die Songs aber so derart gut umgesetzt sind, zeigt mir, dass NECROWETCH gut spielen, gut zuhören und gut transferieren können.

Für ein Debüt sehr anständig, aber ich bin gespannt ob beim Zweitwerk weiterhin auf Altbewährtes gesetzt wird, oder ob NECROWETCH noch etwas mehr auf ihre eigene Note setzen.