Düster und mächtig ist der Einstieg, bevor der Thrash-Hammer geschwungen wird. Giftig Galle versprüht der Vokalist über sein Mikro, brettharte Riffs und versteckte Melodien heizen die Stimmung schnell an.
Zum Gruppenbrüllen animiert „Free-Standing Nation". Flotter Trash, der auch im Midtempo-Groove überzeugt, bringt kurzzeitig Stadion-Atmosphäre herbei. Ob ein Doppel-Lead-Solo als Oxymoron Blödsinn ist, darf jeder selbst entscheiden – es hört sich bei den Finnen jedenfalls gut an.
Mit den Eröffnungsmelodien von „No Feast For The Vulture" haben die Jungs eine Hookline erschaffen, die sich in der weiteren Gitarrenarbeit variiert und originär wiederfindet. Leicht melancholische Züge gucken hier hinter dem brachialen Sound hervor. Dafür wird im Folgenden wieder ordentlich geprügelt und der Fronter schreit sich mal höher, mal tiefer die Seele aus dem Leib.
Auch der „Love Song" geht gut ins Ohr, ist inhaltlich allerdings weniger schmalzig als rebellisch gehalten. Doch bei der Zeile „Sing your song fort the free mind" kann jeder mitgrölen.
„Preachings" wartet mit herb-rockigem Gesang auf und eine weitere lockere Harmonie schlängelt sich durch das Gehör. Zwischen ein paar Blastbeats und einem kleinem Breakdown wird hier das Repertoire erweitert.
Treibende Drums und klassisches Thrash-Riffing sind zwar nicht das allerneueste, doch irgendwie schaffen es die Nordlichter, traditionsbewusst und trotzdem nicht langweilig zu klingen. Mit einem Schuss Todesblei knallt es in ihren Songs ordentlich, doch es bleibt immer Zeit für einen Zwischenstopp, bei dem maximal der Kopf nickt.
Trotz einer stattlichen Länge von fünfzig Minuten unterhält die finnische Scheibe prima. Straight und nicht zu hektisch liefern CURIMUS ein ordentliches Album ab, das gut zu Bier und Festivals passt. Prost!
Bisher eher untergründig aktiv sind CURIMUS aus Finnland. Doch fleißig wurden einige Demos fabriziert und zum zehnjährigen Jubiläum gibt es nun das zweite Album auf die Ohren. Mit viel Eigenengagement und einem kleinen Label im Rücken rocken die Jungs erneut die Bude.

Manuel
"Größtenteils harmlos."