Sakrale Töne, dann mystische Gitarren, ein Snare-Marsch schließt sich an. Gewalttätige Vocals begleiten schließlich das sanfte Rocken, das von Streichern begleitet in schwarze Feuersalven mündet.
Mit ungemütlichen Geräuschen startet der folgende Song, als ob er ein Opener wäre. Andererseits ist ein Intro bei knapp zehn Minuten Länge auch in Ordnung. Harte, trockene Drums hämmern den Takt, flotte Riffs und immer wieder Keyboard-Streicher sorgen für vollen Sound.
Manchmal übernehmen die Synthies das Zepter, so dass die Saitenhexer etwas untergehen. Stärker im Vordergrund stehen die Axtarbeiter allerdings, wenn die schön klingenden Soli auftauchen. Diverse Lead-Melodien im ruhigen Tempo schaffen Atmosphäre, während große Harmonie-Bögen ab und zu verloren gehen.
Gerade in kürzerem Brachial-Gebolze wie „The First Law“ finden sich Stellen zur Wiedererkennung. Der schreiende Chor reißt einem mit brennenden Gitarren die Rippen heraus, bis in wohltuenderem Sound die Stimmung aufgefangen wird.
Variabel wird das Tempo, die Rhythmik und die Songlänge gestaltet, so dass bei über einer Stunde Musik stellenweise die Gesamt-Übersicht zu Schaden kommt. Gemächliche Klampfen-Passagen wechseln mit symphonischen Elegien, klassischen Rock-Solo-Ausflügen in „Hymn For The Fallen“ oder ausführlichem Klavierspiel im Schlussstück.
Im Klangbild sind die Drums sowie die etwas eintönigen Vocals vorherrschend, während die Gitarren längst nicht jede Melodie abbekommen. Nichtsdestotrotz bieten viele Songs abwechslungsreiche Harmonien und eine mystisch-dunkle Stimmung.
Als Mixtur aus BEHEMOTH und PANTHEON I kreieren die Kanadier von ERIMHA eine kalte, symphonische Klangwelt, die mich nicht an jeder Stelle mit ihren Klauen gepackt hat – was anderen Hörern durchaus passieren könnte. Ein wenig kompakter gestaltet hätte die Langzeitwirkung eine größere Chance, denn einige Songs sind richtig stark.
Im Sumerischen steht ERIMHA für „Armee“. Doch Obacht, die Truppe lärmt in Kanada. Seit fünf Jahren strickt das Quartett fiese Musik, und kriegerisch-mythologische Themen bieten auch auf ihrem dritten Silberling den Stoff für symphonische, harte Klänge.

Manuel
"Größtenteils harmlos."