Odetosun - The Dark Tunes Of Titan Tipp

Odetosun - The Dark Tunes Of Titan

Rund zwei Jahre nach dem tollen „Gods Forgotten Orbit“ legen ODETOSUN nach: Wieder in Eigenregie, wieder großartig und wieder mit einem packenden Album, das Genregrenzen auslotet.


Einiges hat sich verändert, manches zum Glück nicht: Auch auf dem neuen Album „The Dark Tunes Of Titan“ stellt die Band um die Brüder Benny und Luke Stuchly unmissverständlich klar, dass es um Death Metal geht. Das zeigen Lukes rohe Growls und der harte Bass, der noch immer viel Raum bekommt, den Sound zu prägen – das war schon eins meiner Lieblingselemente auf dem ersten Album, das die Augsburger unter dem Namen ODETOSUN veröffentlicht haben. Auch die klaren, repetitiven Riffs und das groovige Schlagzeugspiel mit der markanten, knalligen Snare sind noch immer da.

Gleichzeitig flechten ODETOSUN noch mehr progressive Elemente ein. Das beginnt schon damit, dass zwei der vier Songs (nur einer bleibt unter zehn Minuten) instrumental bleiben, für meinen Geschmack hätten es mehr Vocals sein dürfen. ODETOSUN haben jetzt aber auch mehr ruhige Passagen in ihren Stücken und verwenden fiepende und sphärische Keyboard-Sounds, die einen Hang zur Musik der 70er verraten.

Trotzdem schaffen ODETOSUN Kompositionen, die trotz Überlänge und Dynamikbrüchen absolut geradlinig und alles andere als verkopft klingen. Die dichte, mitreißende Atmosphäre funktioniert über spartanische Songaufbauten, in denen kleine Hooks, unauffällig großartige Riffs und minimale Rhythmuswechsel große Wirkung entfalten können. Vergleiche sind schwierig – ODETOSUN haben einen einzigartigen Sound. Aber wer auf die weniger komplizierten Death Metal-Sachen von OPETH steht, könnte hier fündig werden. Das Album gibt’s digital oder im Digipak auf der Bandcampseite. 

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...