Das Paket ist trotz des leicht blasphemischem Bandnamens und Songtiteln wie „Souls For The Sepulchre“ oder „Blood Sacrifice“ gar nicht mal so klassisch wie anfangs erwartet. Bei THRONE OF HERESY denkt man nicht sofort an DISMEMBER, ENTOMBED oder andere genreprägende Kapellen, dafür sind sie zu eigenständig.
Meistens bewegt sich „Antioch“ im groovigen Midtempo, was die Ausbrüche umso besser zur Geltung kommen lässt. Ohne zu frickelig oder hektisch zu werden, gestalten die fünf Schweden ihre Stücke recht lebendig und abwechslungsreich. So walzen sie zwar mit geilen Riffs massiv daher, aber an BOLT THROWERsche Stumpfheit erinnert die Musik nur gelegentlich. Maßgeblich daran beteiligt ist die Leadgitarre, die schön melodische Akzente setzt.
Vielmehr musste ich häufig an die Kollegen von CHAPEL OF DISEASE denken. Um deren brutale Intensität zu erreichen, fehlt THRONE OF HERESY aber noch ein wenig – die Stücke sind zwar in sich interessant, in der Gesamtheit dann aber doch zu ähnlich. Wirklich aufhorchen lässt hier (zu) wenig, und wenn man „Antioch“ in der Schleife hört, fällt kaum auf, wo Anfang und Ende sind. Ist in gewissem Sinne aber wiederum auch egal – Death Metal-Fans können dem authentisch klingenden Album ihre Aufmerksamkeit ruhig gönnen.
Männliche Schweden mittleren Alters scheinen durchweg ein liebstes Hobby zu haben: Death Metal. THRONE OF HERESY folgen dieser Tradition und liefern mit „Antioch“ ein sehr gutes zweites Album ab.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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