Hraun - Black Molten Essence Tipp

Hraun - Black Molten Essence
    Death/Doom Metal

    Label: FDA Records
    VÖ: 24. April 2020
    Bewertung:8/10

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„Black Molten Essence“ – der Titel beschreibt dieses Debüt schon ganz gut. Das deutsche Duo HRAUN spaziert auf der Grenze zwischen Death und Black Metal und lässt Elemente von Doom und Gothic einfließen.

HRAUN beziehen sich auf den Sound der 90er

Wer jetzt LACRIMOSA vor Augen hat und sich schaudernd abwendet – halt! HRAUN nennen stolz und selbstbewusst Gothic-Einflüsse in der Selbstbeschreibung, beziehen sich aber auf eher unkitschige 90er-Sounds. So hört man in den Gitarrenmelodien und dem Clean-Gesang tatsächlich Einflüsse von MY DYING BRIDE, KATATONIA und ähnlichen Bands, die trotz Gothic-Bezug nie die Finger vom Death-Metal-Erbe gelassen haben.

Melancholischer Doom trifft auf Double Bass, Growls und technischen Death Metal

So liefern auch HRAUN fett verzerrten Bass, bedrohliche Gitarrenriffs und Double-Bass-Gewitter oder legen Growls über stürmende Drums. Die Death-Metal-Parts sind zum Teil technisch angehaucht, was eine zusätzliche Facette reinbringt.

„Black Molten Essence“ ist eine starke Underground-Perle

Bemerkenswert ist, wie HRAUN die Balance zwischen harten, dissonanten Passagen und doomigen, melancholisch-melodiösen Parts halten. „Black Molten Essence“ ist damit extrem abwechslungsreich, ohne je den Fokus zu verlieren. Daher braucht das Album ein paar Runden, um seine ganze Schönheit zu entfalten. Lediglich der Cleangesang hat weniger Ausdruck als bei den oben genannten Vorbildern. Das ändert aber nichts daran, dass „Black Molten Essence“ eine starke Underground-Perle mit tiefen Emotionen ist, die Fans von 90er-Death- und -Doom-Metal unbedingt gefallen dürfte.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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