Subhuman – Profondo Rozzo



Stil (Spielzeit): Extreme Thrash/Death Metal (35:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Maple Metal Rec. (21.08.09)
Bewertung: 6/10

Link: http://www.myspace.com/subhumanweb


Zwar haben sich die Italiener von SUBHUMAN schon vor acht Jahren zusammengerottet, doch seitdem gab es nur eine kleine EP und neue Einsätze von der Auswechselbank. Doch ein vollständiges Album zu kreieren dauert eben seine Zeit, weshalb erst jetzt „Profondo Rozzo“ in die Player gelegt werden kann.

Sobald zu Beginn die Snare einsetzt, muss ich mich zurückhalten, um nicht zuviel Blech zu reden. Denn so dramatisch, wie es mir im ersten Moment erscheint, ist der leicht hohle Klang dieser Trommel gar nicht.
Bevor die harschen Vocals einsetzen stellen sich gleich am Anfang die Axtstreiter vor, die alleine oder im Doppel ihre Griffbretter bearbeiten. Schon der Albumtitel, der auch zu dem Opener gehört, zeigt an, dass die Texte in der Landessprache geschrieen werden. Da man es auch „Deeply Rude“ nennen könnte oder der folgenden Titel „Nata Troia“ mit „Natural Born Whore“ angegeben wird, scheinen die behandelten Themen sich um üblichen Stoff der Hartwurstszene zu drehen.
Das eben erwähnte „Nata Troia“ hat einen starken Einschlag aus den Wurzeln der Bay Area, obwohl der Gesang neben den rasenden Riffs zu extrem für diese Wurzeln selbst wäre. Man muss sagen, dass Herr Ferzola mit seinem aggressiven Shouting und Growls einen guten Anteil an der Brutalität innehat. Immer wieder steigen die Burschen in einen Zug von klassischem Trash ein und wandeln sich dann in einen Mix von Hochgeschwindigkeitstrash mit melodischem Todesblei, das aber durch das Gekeife an Rohheit gewinnt.
Auch wenn zum Beispiel in „Babbo Fatale“ mal der Spieß ein bisschen umgedreht wird und die Todesschiene ausführlicher befahren wird, scheint es manchmal etwas willkürliches Gehacktes zu geben.

Zwar benennen SUBHUMAN als ihre musikalischen Einflüsse die Thrasher der amerikanischen Westküste, welche auch nicht zu überhören sind, doch ist die Mixtur trotz Heftigkeitsgrad etwas nichts sagend. Zu den neueren Errungenschaften in ihren Kompositionen sollen MESHUGGAH und NEVERMORE gehören, doch die messerscharfen Rhythmusspielereien der ersten oder die ausgefeilten Harmonien der zweiten finde ich hier nur wenig. Auch der Exotenbonus mit der Opernsprache italienisch hilft hier nicht groß weiter.
Die Metzger aus dem Stiefelland häckseln oft im Up-Tempo durchs Gehölz, binden aber auch einige wuchtige Grooves ein. Dabei bleibt neben dem deftigen Gekreische aber irgendwie nicht übermäßig viel hinter der Stirn hängen. Erstaunlicherweise verliert allerdings die Klöppel-Snare mit zunehmender Hördauer ihren Sonderstatus.
Einzelabschnitte mögen ganz ordentlich das Gedärm verrühren, aber dass ich mit offenem Mund an die Wand geblastet werde, geschieht hier leider zu selten. Wessen Zeichen auf Angriff stehen, der kann vielleicht mit dieser Portion Extrem-Metal sein Hüngerchen stillen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."