Touch The Spider! - Dead@Last

touch_the_spider

Stil (Spielzeit): Doom / Stoner (43:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Whereareyoufromrecords (13.5.2011)
Bewertung: 5/10
Link: Bandhomepage

Interessant: TOUCH THE SPIDER! haben zwei Köche in ihrer Band. Der eine rührt rhythmisch mit nem Schneebesen in einer Metallschüssel herum, der andere haut auf einen kaputten Nudeltopf. Oder halt: Das sollen wohl Snare und Hihat sein?! Selten so einen schlechten Schlagzeugsound gehört. Da wünscht man sich fast St. Anger zurück. Wenigstens passt das zur generell dünnen Produktion von DEAD@LAST.
Aber vielleicht gehört das ja auch zum Gesamtkonzept. Bandname und Albumtitel verraten ja schon, wo die Reise hingeht: In Gruften, Höhlen und Tunnel, wo einen ekles Getier, düsterer Muff und Nahtod-Verzweiflung erwarten. Das Schwarzwälder Duo greift zwecks Vertonung dieser Düsternis auf eine Mischung aus Doom, Sludge und Stoner zurück. Recht ordentlich zwar, aber nicht nur der drucklose Sound gibt Minuspunkte.

Denn obwohl die 13 Songs gut ins Ohr gehen, fließen sie genauso schnell auch wieder raus. Die Riffs sind zwar gut, aber nicht zwingend. Der Gesang, oft nur ein Flüstern, ist verhallt und verzerrt – das kann Sinn machen, bei TOUCH THE SPIDER! allerdings trägt das nicht zur Stimmung der Musik bei. Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, dass da einfach eine nicht so spannende Stimme auf Doom getrimmt wurde.

Allerdings: Wenn die Leadgitarre ansetzt, horcht man auf. Psychedelische, lang gezogene Töne weben traurige Melodien und lassen dann doch etwas aufblitzen, was klaustrophobische Enge vertont, etwa bei dem experimentellen Stück „Exit“. Gleich der nächste Song „Devil’s Twin“ ist mit einem zwar kurzen, aber sehr schönen, doomigen Solo versehen. Auch bei anderen Stücken basteln TOUCH THE SPIDER! interessante Ideen ein, unterm Strich bleibt DEAD@LAST aber vor allem eben wegen des Gesangs und der Produktion ein Album, das man nicht vorbehaltlos empfehlen kann.
Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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