Hardcore Reviews
Hardcore Kritiken
All For Nothing - Minds Awake / Hearts Alive
Female fronted New York Hardcore aus den Niederlanden – und das Ganze sogar mittlerweile beim fünften Album. Das verdient schon ein wenig Respekt – auch wenn ALL FOR NOTHING jetzt nicht so viel anders machen, als andere Bands des Genres ... oder als sie selber vorher gemacht haben. Dennoch ist „Minds Awake/Hearts Alive“ ein wirklich gutes Album geworden und kann den Vorgänger „What Lies Within Us“ noch Mal wieder etwas toppen.
Western Addiction - Tremolous Tipp
So unfassbar oft bringen WESTERN ADDICTION ja jetzt nichts Neues raus, aber wenn, dann macht es meistens ziemlich Spaß. Und genau so ist es auch mit „Tremolous“, einem Album, welches es einem nicht immer einfach macht, anders als erwartet ist, aber bei jedem Durchgang aufs Neue Spaß macht.
Kids Insane - Cluster Tipp
Ich habe KIDS INSANE vor ein paar Jahren mit einer EP namens „Frustrated“ kennen gelernt und war ziemlich begeistert. Sie spielen darauf Hardcorepunk, der mich streckenweise an böse GOOD RIDDANCE mit weniger Melodycore erinnert hat, aber auch GALLOWS oder punkige DEFEATER aufblitzen ließen. Und seitdem freue ich mich darauf, ein Album von ihnen zu hören. Jetzt ist „Cluster“ da, überrascht mich ... und kann mich nach einigen Durchläufen doch endlich einfangen.
Open City - s.t.
Wenn sich Leute treffen, die alle ihre Erfahrungen in anderen Bands gemacht und dabei streckenweise sogar schon einiges erreicht haben, dann zusammen ein neues Projekt starten, könnte man eine abgeklärte, hit-orientierte ruhige Kugel vermuten. Schließlich muss man niemandem mehr etwas beweisen. Als sich aber Dan Yemin (Paint It Black, Lifetime, Kid Dynamite), Andy Nelson (Ceremony, Paint It Black), Rachel Wilson (Bridge & Tunnel, Worriers) und Chris Wilson (Ted Leo & The Pharmacists) vor ca. zwei Jahren zusammengetan haben, ging es um etwas anderes. Und daher klingen OPEN CITY nach allem, aber nicht nach ruhiger Kugel, laid-back oder hit-orientiert. Denn das selbstbetitelte Debüt ist verdammt aufgekratzt und spröde.
AYS - Worlds Unknown
15 Jahre ist für eine deutsche Hardcoreband schon ziemlich beeindruckend. Vor allem, wenn man dann immer noch so brutal holzt, wie es AYS (Against Your Society) auf ihrem neuen Album machen. Bereits nach dem Opener ist klar, dass dies hier nichts für zarte Seelen ist. Zwar besteht der erste Track zum Großteil eigentlich nur aus einem Akkord, aber der vermittelt sofort Druck, Groove und vor allem Atmosphäre.
Hacktivist - Over-Throne EP
HACKTIVIST waren mir bisher nur namentlich bekannt. Und so wie es der Name erahnen lässt, geben sich die Briten irgendwie fortschrittlich – wobei mir die ganze Zeit der 90er-Jahre-Crossover-Begriff durch den Kopf geht. Aber dennoch klingen sie auf dieser EP ziemlich frisch in bestimmtem Sinne. Sie selbst bezeichnen das als „Grime“ – was mir ehrlich gesagt gar nichts sagt.
Deadwound - Identity Shapes
Das kleine britische Label Black Bow Records hat sich speziell auf düstere, doomige und sludgige Bands spezialisiert. Und noch diesen Monat veröffentlicht das Label zwei interessante Bands, zum einen GRIM RAVINE und zweitens DEADWOUND, um deren Veröffentlichung es hier gehen wird.
Blut Hirn Schranke - s/t Tipp
BLUT HIRN SCHRANKE ist eine Hardcore-Band aus Düsseldorf, die sich nach zwei selbst veröffentlichten 7" an ein vollwertiges Debüt gewagt hat. Was zuerst nach einem zusammengewürfelten Punkernamen klingt, ist ein medizinischer Fachbegriff für eine wichtige körperliche Barriere, die das Gehirn vor Krankheitserregern und Giften schützt. Leider aber nicht vor Beeinflussung durch effekthaschende Medien oder ekligen politischen Parolen.
Landscapes - Modern Earth
Obwohl der Name LANDSCAPES mir unglaublich bekannt vorkommt, glaube ich, dass ich den Briten noch nicht über den Weg gelaufen bin. Sei es drum. Was sie hier auf ihrem zweiten Album abliefern, gefällt mir jedenfalls sehr. Zwar ist das auch nichts Neues, aber die Art, wie sie ihren melancholischen Hardcore immer wieder ruhig halten, zeigt sie schon von einer eigenen Seite.
Distance In Embrace - The Worst Is Over Now EP
Laut Infozettel haben DISTANCE IN EMBRACE dieses Mal all ihre Stärken ausgespielt und ihr bestes Release bisher rausgebracht. Und ich kann auch verstehen, warum das dort steht. Aber man kann das auch von einer anderen Seite betrachten.
Fighting Chance - Lightsout
Es ist immer ein wenig schwer, eine Platte zu bewerten, wenn man ein oder mehrere Bandmitglieder kennt. Bin ich jetzt parteiisch? Machen wir den Test: Ich werde so unvoreingenommen schreiben, wie ich kann – Ihr hört euch die Platte an und sagt mir, ob ich hier Mist erzähle.
The Brave - Epoch
Die Grenzen zwischen Metalcore, Screamo und Hardcore sind ja schon immer ziemlich verwaschen gewesen. Die Australier von THE BRAVE zeigen dies mal wieder deutlich auf ihrem Debütalbum. Denn so richtig gut kann ich das hier gar nicht kategorisieren.
Twelve Foot Ninja - Outlier
- Hardcore / Modern Metal mit unfassbar vielen abgefahrenen Einflüssen
Label: Volkanik
VÖ: 30.09.16
Bewertung:
Und noch einmal Australien. Aber dieses Mal vollkommen uneinschätzbar. TWELVE FOOT NINJA haben eine große Palette an Einflüssen dabei und vermischen hier verschiedenste Stile mit Metal und Hardcore. Ab und zu wird das dann sogar richtig anstrengend. Aber es macht immer Spaß zu hören, was sich die Jungs als nächstes ausdenken.