Shell Beach - Changes X Restless X Faithless - EP

Shell Beach - Changes X Restless X Faithless - EP
    Posthardcore / Screamo

    Label: Redfield Digital
    VÖ: 29.01.16
    Bewertung:6/10

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SHELL BEACH aus Ungarn geben u.A. GLASSJAW, DEFTONES und REFUSED als Einflüsse an. Ich kann zwar nichts zu ihren beiden vorherigen Alben sagen, aber auf dieser EP finde ich diese Vergleiche dann doch etwas weit hergeholt.

OK, GLASSJAW können wir stehen lassen. Zwischendurch kommen nämlich auch mal ein wenig Chaos und Dissonanz in die Songs. Aber vor allem beim Opener wird deutlich, dass die Einflüsse stark in Richtung alte FUNERAL FOR A FRIEND gehen. Man kann das noch weiter führen, da der Song eigentlich exakt nach einer Mischung aus FFAF und ATREYU klingt. Also vom Beat und den Gitarren FFAF und sowohl vom Geschrei als auch von den Cleanvocals ganz deutlich ATREYU. Dieser 2000er Sound passt auch, da sich die Band 2006 gegründet hat, und ich muss sagen, dass der Song wirklich gut ist und die Stärken der Band in den Vordergrund stellt.

Danach wird es ein wenig gefälliger. Dicke Gitarrenwände, viel cleaner Gesang und eine Gitarre, die darüber rifft und ein Schlagzeug, welches im Midtempo viel arbeitet und den Song entweder hymnisch nach vorne prescht oder das ein oder andere Riff mitnimmt. Aber dennoch bleiben SHELL BEACH immer ein wenig poppig – obwohl sie sich durchaus Mühe geben. So sind ihre Melodien zwar durchaus dem Emo der 2000er ähnlich, werden aber nicht zu hoch oder sachte. Und außerdem ist dieser gewissen Hang zur Dissonanz sehr wohltuend. Dass sie technisch etwas zu bieten haben, zeigen sie durchgängig – und sei es nur ein interessanter Beat über flächigen Sounds wie bei „Run Out The Sun“.

Zwar ist der Sound nicht mehr unbedingt modern, aber das wäre ja eh eine ziemlich beschränkte Bewertungskategorie. Allerdings schaffen sie es ganz gut, klar ihren Einflüssen zu huldigen, denen aber dennoch eine Note hinzuzufügen. Und auch das Experiment, Chaos in ansonsten flüssiges Songwriting zu setzen, geht meist ziemlich gut auf. Für eine EP können sich SHELL EBACH hier jedenfalls wunderbar positionieren. Bin gespannt, wie mir das auf Albumlänge gefallen wird.
Kai