Link: http://www.nionmetal.de
NION kommen aus dem Saarland und wurden im Jahre 2004 von Gitarrist Siggi Schüßler (u.a. MESSENGER) und Sängerin Marzena zunächst als Projekt ins Leben gerufen. Nachdem Drummer Marc Bollow (Ex- BYOND SERENITY) zur Band stieß, entwickelte sich aber schnell ein Bandfeeling, was letztendlich zur EP „Witches Rune" führte.
Die ersten positiven Resonanzen seitens der Presse verschafften der Band auch genügend Aufmerksamkeit in der Szene, um sie für diverse Festivals wie zum Beispiel das Rock Area Festival und das Saarbangers Festival interessant zu machen.
Mit „Firebird" haben die Saarländer jetzt ihr erstes Full-length Studioalbum auf den Markt gebracht, für das sie insgesamt elf Titel in den Horus Studios eingespielt haben.
Mit dem Titeltrack „Firebird" geht es mit gelegentlich eingestreutem Bombast und Doublebassattacken los. Die Tempiwechsel zwischen Chorus und Refrain lockern das ganze Konstrukt schön auf, und Marzenas klare und ausdruckstarke Stimme sorgt für ein Übriges. „Touch" besticht durch seinen schleppenden Grundrhythmus, bei dem man die Füße und die Nackenmuskeln nicht wirklich stillhalten kann. Dieses Grundprinzip zieht sich durch einige Songs des Albums, wie zum Beispiel die Songs „Soulflower" und „Wizard & Sage". Das orientalisch angehauchte „Transformation" fällt ein wenig aus der Rolle, ist aber Marzena förmlich auf die Stimmbänder geschrieben.
„Conversation" ist für mich der Song, der auf „Firebird" ein wenig durchhängt, weil er doch arg langweilig rüberkommt. Aber wäre das Album auf einem durchgängig hohen Level, wäre das für ein Debüt schon mehr als ungewöhnlich. NION kriegen aber mit dem rockigen und sehr abwechslungsreichen „Fairytales", gleichzeitig auch der längste Song der Scheibe, sofort wieder die Kurve. Das schnelle „Journey" ist neben „Fairytales" ein absolutes Highlight der Scheibe, und die beiden Titel sind auch meine Anspieltipps, da sie die Stärken von NION am besten präsentieren. Die Chöre in „Journey" geben dem Song nochmals das gewisse Etwas, um etwas aus der Tracklist hervorzustechen.
Den Abschluss bildet das von Pianoklängen schwermütig eingeleitete „Prophecy", dass dann aber doch noch Fahrt aufnimmt, und ein starkes Album standesgemäß abschließt.
Fazit: Mal wieder ein hörenswertes Debütalbum aus unseren Breiten. NION verbinden harte und filigrane Gitarrenläufe mit der sanften, aber stets dominanten Stimme von Sängerin Marzena. Dass hier trotz des Debüts absolute Profis am Werk sind, hört man den gut konstruierten Songs stets an. Hier wurde nicht wild drauflos geschreddert, sondern mit Bedacht komponiert, was dem Album einen sehr reifen Touch und jede Menge Tiefgang verleiht. Wenn hier nicht alles schief läuft, dürfen wir von NION in der Zukunft noch einiges erwarten.
Stil (Spielzeit): Metal (53:23)
Label / Vertrieb (V.Ö.): Artist Station Records / Soulfood (24.09.10)
Bewertung: 7/10

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out